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Golfkooperationsrat Golfländer denken über Staatenunion nach

Als Gegengewicht zum Iran will Saudi-Arabien den Golfkooperationsrat (GCC) in eine Staatenunion umwandeln. Doch nicht alle Herrscher sind damit einverstanden.

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Der saudische König Abdullah. Quelle: dpa

Riad / Maskat Als Gegengewicht zum Iran will Saudi-Arabien den Golfkooperationsrat (GCC) in eine Staatenunion umwandeln. Doch nicht alle Herrscher sind damit einverstanden. Auch die Idee des saudischen Königs Abdullah, die fernen Königreiche Marokko und Jordanien in den Golfkooperationsrat aufzunehmen, wurde am Dienstag, dem letzten Tag des zweitägigen Gipfels der GCC-Staaten in Riad, nach Angaben aus Delegationskreisen kontrovers diskutiert.

Nach Einschätzung von Experten hat die Idee, diese beiden nicht zur Golfregion gehörenden Staaten in den GCC aufzunehmen, auch einen militärischen Hintergrund. Denn die Armeen der Golfstaaten haben zwar modernste Waffen, aber keine großen, gut ausgebildeten Truppenverbände. Der Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate haben jedoch Bedenken gegen eine Mitgliedschaft von Marokko und Jordanien im GCC. Aus Sicht der Golfstaaten stellt der Iran eine Bedrohung für die sunnitischen arabischen Herrscher am Golf dar - sowohl wegen seines Nuklearprogrammes als auch wegen seines wachsenden Einflusses auf die schiitischen Araber im Irak und am Golf.

König Abdullah hatte am Montag vorgeschlagen, nach der Phase der „Kooperation“ nun eine Phase der „Union“ einzuläuten. Welche Konsequenzen dies im Detail haben würde, ist jedoch noch unklar. Vorbehalte gegen diesen Plan äußerte zunächst das Sultanat Oman. Hinter den Kulissen hieß es, man wolle keine gemeinsame Währung am Golf, denn der Oman könne mit Saudi-Arabien, Katar und den Emiraten, die jeweils über große Öl- und Gasreserven verfügen, wirtschaftlich nicht mithalten.

 

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