Google, Apple, Microsoft EU-Kommission will Datenschutz bei Online-Werbung stärken

Die EU-Kommission will die Rechte von Internet-Nutzern stärken. Künftig sollen Anbieter wie Google, Microsoft oder Apple nicht mehr automatisch Werbung zulassen dürfen, die auf den Verbraucher zugeschnitten ist.

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Die EU-Kommission in Brüssel will den Datenschutz verbessern. Quelle: dpa

Brüssel Die EU-Kommission will die Rechte von Internet-Nutzern bei Online-Werbung stärken. Künftig sollten die Anbieter von Internetbrowsern wie Google, Microsoft oder Apple nicht mehr automatisch Werbung zulassen dürfen, die auf den Verbraucher zugeschnitten ist, schlug die Brüsseler Behörde am Dienstag vor. Stattdessen müsse der Nutzer zuvor sein Einverständnis geben. Bisher können Unternehmen ihre Werbung auf Internetportalen danach ausrichten, welche Seiten der Nutzer im Netz geöffnet oder wonach er gesucht hat.

Die Verbraucher sollen nach den EU-Plänen zudem aktiv ihre Zustimmung erteilen, ob sogenannte Cookies über die von ihnen genutzten Browsern platziert werden dürfen. Cookies werden auf dem Online-Gerät des Verbrauchers gespeichert und enthalten Daten über die besuchten Websites oder seinen Standort. Das bisherige „Cookie-Banner“, das beim Besuch einer Internetseite angeklickt werden kann, hat sich als ineffektiv erwiesen, weil viele Nutzer die Bedingungen akzeptieren, ohne deren Inhalt zur Kenntnis zur nehmen. Die Anbieter von Online-Werbung warnten, dass durch die Vorschläge aus Brüssel die Möglichkeit von Internetseiten eingeschränkt wird, sich durch Werbung zu finanzieren und Inhalte kostenlos anzubieten.

Zudem will die EU-Kommission Anbieter von Online-Kommunikationsdiensten wie Whatsapp dazu verpflichten, die Vertraulichkeit des Datenaustausches zwischen ihren Nutzern zu garantieren. Telekom-Firmen wiederum sollen bestimmte Metadaten wie Länge und Ort von Gesprächen speichern dürfen, um zusätzliche Dienste anzubieten.

Den Änderungen müssen noch EU-Parlament und -Mitgliedsländer zustimmen. Der Datenschutz-Experte der Grünen im EU-Parlament, Jan Philipp Albrecht, kündigte bereits Nachbesserungen an. Er kritisierte, dass Skype oder Whatsapp auf Nutzerdaten auch weiter aus kommerziellen Zwecken zurückgreifen könnten, wenn der Verbraucher dem nicht ausdrücklich widerspreche.

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