"Government Sachs" Wie viel Macht hat Goldman in Trumps Regierung?

Donald Trump schart seiner Wahlkampf-Rhetorik zum Trotz Ex-Banker von Goldman Sachs um sich. Während die Aktie der Investmentbank im Höhenrausch ist, wird vor der Zentrale von „Government Sachs“ demonstriert.

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Demonstranten vor dem Firmensitz der US-Investmentbank Goldman Sachs in New York Quelle: dpa

„Wenn Goldman Sachs unsere Regierung übernimmt, übernehmen wir Goldman Sachs.“ Unter diesem Motto gibt es seit Wochen Proteste vor dem New Yorker Firmensitz der führenden US-Investmentbank. Nachdem es ein paar Dutzend Demonstranten gelungen war, die Lobby des Gebäudes einzunehmen, wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Mit Absperrgittern hält die Polizei am Dienstag die Aktivisten auf Abstand.

So muss die kleine Demo diesmal bei Regen und Kälte vor der Tür bleiben. Dem Engagement tut das jedoch keinen Abbruch. „Hey hey, ho ho - Government Sachs has got to go“, skandiert die Gruppe ausdauernd. Kurz vor der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump und dessen aus gleich mehreren Ex-Bankern von Goldman Sachs bestehender Regierung hat sich das aus verschiedenen gemeinnützigen Organisationen zusammengewürfelte Bündnis hinter der Aktion etwas ganz Besonderes einfallen lassen.

Als Sumpfmonster verkleidet nehmen die Demonstranten heute Trumps Wahlkampf-Slogan „drain the swamp“ (legt den Sumpf trocken) auf die Schippe. Sie haben nicht vergessen, dass es der Immobilien-Mogul selbst gewesen war, der mit dieser Aufforderung versprochen hatte, das Interessengeflecht zwischen Finanzelite und Regierung auszumisten. Goldman Sachs hatte Trump dabei besonders ins Visier genommen und in seiner Wahlwerbung als Symbol des „korrupten Systems“ stilisiert.

Wie viele Deutsche Trumps Vorschläge auch bei uns gerne verwirklicht sähen

Diese Zeiten scheinen inzwischen lange vorbei. Vom Trockenlegen eines Sumpfes ist bei Trump keine Rede mehr. Im Gegenteil setzte er bei der Auswahl seiner Regierung voll auf Wall-Street-Insider und Superreiche, die sich in ihren bisherigen Karrieren mitunter dadurch auszeichneten, die Interessen ihrer Firmen über das Gemeinwohl zu stellen. Dabei taucht ein Name immer wieder auf, den Trump selbst einst als Inbegriff der dubiosen Strippenzieherei charakterisiert hatte: Goldman Sachs.

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