Griechenland Athen schrammt an einer Rezession vorbei

Die griechische Wirtschaft legte im Schlussquartal 2015 überraschend zu. Das Statistikamt war bisher von einer Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts ausgegangen. Warum Griechenland einer Rezession entgangen ist.

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Die Verbraucherausgaben sind gestiegen, Unternehmensinvestitionen ebenso. Daher wuchs die griechische Wirtschaft zum Jahresende. Quelle: dpa

Athen Griechenland ist knapp an der Rezession vorbeigeschrammt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs von Oktober bis Dezember dank steigender Konsumausgaben der Verbraucher und höherer Investitionen der Unternehmen um 0,1 Prozent zum Vorquartal. Das Statistikamt Elstat korrigierte damit am Montag überraschend eine frühere Schätzung, die einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent ergeben hatte.

Im dritten Quartal war diese noch um 1,2 Prozent geschrumpft, da damals wegen eines drohenden Euro-Abschieds viele Griechen ihre Konten räumten. Der Staat führte daraufhin Kapitalkontrollen ein und schloss die Banken zeitweise, um Pleiten zu verhindern. Von Rezession wird gesprochen, wenn das BIP zwei Quartale in Folge rückläufig ist.

"Auch wenn der Rückenwind vom Tourismus im vierten Quartal nachgelassen hat, so ist die Konjunktur relativ robust", sagte Ökonom Nikos Magginas von der National Bank. 2015 insgesamt sei die Wirtschaft aber wohl um 0,3 Prozent geschrumpft.

Trotz der leichten Erholung im vergangenen Quartal sagt die EU-Kommission den Griechen ein schwieriges Jahr 2016 voraus: Die Wirtschaft wird demnach um 0,7 Prozent schrumpfen, ehe sie 2017 mit 2,7 Prozent spürbar steigen soll. Die Arbeitslosigkeit war zuletzt mit 24,6 Prozent immer noch mehr als doppelt so hoch wie im Schnitt der Euro-Zone, die Industrie stagnierte.

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