Griechenland Zigaretten, Alkohol, Pay-TV – alles wird teurer

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Milliarden-Hilfen für Athen


Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ vom Dienstag will der IWF den Ländern der Eurozone vorschlagen, die gewährten Hilfskredite bis 2040 zins- und tilgungsfrei zu stellen. Bisher soll die Rückzahlung der Darlehen 2023 beginnen. Diskutiert wird auch, die relativ teuren und kurzfristigen IWF-Kredite durch zinsgünstigere und länger laufende Darlehen des Euro-Stabilitätsfonds ESM zu ersetzen.

Finanzminister Tsakalotos warb am Dienstag in den Parteigremien des regierenden Linksbündnisses Syriza eindringlich um Unterstützung für den Gesetzentwurf. Die Regierung kann sich keinen Ausrutscher leisten, denn nur wenn das Parlament dem Paket zustimmt, können weitere Kreditraten fließen. Die Gelder kommen aus dem im vergangenen August beschlossenen Hilfspaket von bis zu 86 Milliarden Euro.

Die genaue Höhe der nächsten Auszahlung steht noch nicht fest, aber Schätzungen in Athen und Brüssel gehen übereinstimmend in eine Größenordnung von neun bis elf Milliarden Euro, die Griechenland in den nächsten Monaten erwarten kann. Einzelheiten über die Höhe und den Auszahlungsmodus der nächsten Kreditraten soll die Euro-Arbeitsgruppe am kommenden Montag erörtern. Tags darauf könnten die Euro-Finanzminister eine Freigabe der Gelder beschließen.

Die größten Pleitestaaten der Welt
Norwegische Insel Quelle: dpa
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Gracht in Amsterdam Quelle: AP
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Brunnen am österreichischen Parlamentsgebäude Quelle: dpa
Schweizer Flagge Quelle: dpa
Big Ben und Westminster Abbey Quelle: REUTERS

Es geht um 5,7 Milliarden Euro, die schon Ende vergangenen Jahres hätten ausgezahlt werden sollen, aber zurückgehalten wurden, weil Athen mit den Reformen im Rückstand war. Den Großteil dieser Rate braucht Griechenland, um fällige Staatspapiere zu bedienen. Allein im Juli benötigt der Finanzminister für Tilgungen und Zinsen fast 3,7 Milliarden Euro.

Weitere Hilfsgelder von gut fünf Milliarden sollen ab Juni in monatlichen Raten nach Athen fließen, damit der Staat offene Forderungen begleichen kann. Die Außenstände beliefen sich Ende März auf fast 6,7 Milliarden Euro. Davon entfielen 5,6 Milliarden auf Rechnungen von Lieferanten und Dienstleistern sowie knapp 1,1 Milliarden auf fällige Steuerrückzahlungen.

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