Griechische Ägäisinseln Rückstau bei Asylanträgen verschärft sich

Auf den griechischen Ägäisinseln fehlen Asylexperten – die versprochene Unterstützung aus anderen EU-Ländern bleibt aus. Immer mehr Menschen müssen nun auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten.

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Auf den griechischen Inseln in der Ägäis sind die Flüchtlingslager bereits überfüllt. Quelle: dpa

Athen Auf den griechischen Inseln in der östlichen Ägäis warten immer mehr Migranten auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge. Wie der Flüchtlingskrisenstab am Mittwoch in Athen mitteilte, befanden sich an diesem letzten Novembertag auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos gut 16.400 Migranten. Das waren rund 600 mehr als Ende August.

Der „Rückstau“ der Menschen auf den Inseln hänge damit zusammen, dass es nicht genügend Asylexperten in den Registrierzentren – den sogenannten Hotspots – der Inseln gebe, sagte der griechische Migrationsminister, Ioannis Mouzalas, am Mittwoch im Rundfunk. Die anderen EU-Länder hätten ihm 400 Asylexperten versprochen, bislang seien nur 36 gekommen.

Ein seit dem 4. April in Kraft getretener Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei sieht unter anderem vor, dass alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln und damit in die EU kommen, zurückgeschickt werden können. Das wurde seit April aber erst bei 748 Menschen vollzogen.

Solange ihre Asylanträge bearbeitet werden, müssen sie aber auf den Inseln bleiben. Dort sind die Flüchtlingslager restlos überfüllt.

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