Griechischer Notenbankchef „Ohne Euro wird Griechenland wie Nordkorea“

Der griechische Zentralbankchef möchte keine Diskussionen mehr über einen möglichen Grexit seines Landes. Austrittsbefürwortern empfiehlt er eine Reise nach Nordkorea. Die meisten Griechen sprechen sich für den Euro aus.

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Der griechische Notenbankchef möchte dem Euro treu bleiben. Quelle: AP

Athen Der Chef der griechischen Notenbank hat seine Landsleute aufgefordert, die Diskussionen über einen Austritt aus der Eurozone zu beenden. „Wer solchen Unsinn erzählt – wenn wir den Euro aufgeben, würde nichts (Schlimmes) passieren –, soll nach Nordkorea reisen. Dann werden sie sehen, was passieren würde“, sagte Ioannis Stournaras von der Bank of Greece dem Finanzausschuss des Parlaments, wie mehrere Medien am Dienstag übereinstimmend berichteten. Stournaras war am Vortag vor dem Ausschuss in Athen erschienen.

Trotz der harten Sparmaßnahmen ist die Mehrheit der Griechen laut einer Umfrage weiter für den Verbleib des Landes in der Eurozone. Es gab jedoch in den vergangenen Wochen immer wieder Aussagen von Funktionären aus der zweiten und dritten Reihe der Regierungspartei Syriza, man solle wegen der Forderungen der Gläubiger nach weiteren Sparmaßnahmen daran denken, die alte Währung wieder einzuführen.

Laut einer Umfrage des griechischen demoskopischen Instituts Metron Analysis hatte sich die Mehrheit der Griechen zuletzt für den Euro ausgesprochen. Auf die Frage, ob das Land in der Eurozone bleiben sollte oder nicht, sprachen sich 64 Prozent dafür aus. 31 Prozent waren dagegen für die Wiedereinführung der Drachme. Griechenland kämpft seit Jahren gegen hohe Schulden. Im Sommer stehen erneut Rückzahlungen in Milliardenhöhe an. Ohne finanzielle Unterstützung droht dem Land die Zahlungsunfähigkeit.

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