
Die britische Brexit-Gesandte in Washington hat mit einer wütenden Attacke auf ihre Regierung in London ihren Rücktritt erklärt. Sie wolle nicht länger mit „Halbwahrheiten für eine Regierung hausieren gehen, der ich nicht traue“, erklärte Alexandra Hall Hall in einem Brief, der auf den 3. Dezember datiert ist und am Freitag vom US-Fernsehsender CNN veröffentlicht wurde.
Das britische Außenministerium bestätigte dem Rücktritt der 55-Jährigen, die 33 Jahre im diplomatischen Dienst ihres Landes tätig war. Mehr nicht: „Wir kommentieren nicht im Detail die Kündigung eines Individuums.“
In dem Brief wirft Hall Hall der konservativen Regierung von Premierminister Boris Johnson ein „Verhalten gegenüber unseren Institutionen“ vor, für „das, wenn das in einem anderen Land geschähe, wir nahezu sicher als Diplomaten Instruktionen erhalten hätten, unsere Besorgnis kund zu machen.“
In Großbritannien wird am 12. Dezember wegen ungelöster politischer Differenzen zum britischen Austritt aus der EU vorzeitig ein neues Parlament gewählt. Johnson hofft, dabei eine Mehrheit im Unterhaus für einen schnellen Brexit zu bekommen.