Großbritannien Experten warnen Briten vor „Brexit“-Folgen

Ein „Brexit“ würde Großbritannien buchstäblich teuer zu stehen kommen, warnen Experten. Zu den Prognosen gehören vor allem ein Einbruch der britischen Währung und ein radikal zurückgehendes Wirtschaftswachstum.

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Der Chef des Euro-Rettungsfonds ESM hat Großbritannien vor den Folgen eines „Brexits“ gewarnt. Quelle: AFP

Brüssel Der Chef des Euro-Rettungsfonds ESM hat Großbritannien vor den wirtschaftlichen Folgen eines Austritts aus der Euro-Zone gewarnt. Ein sogenannter Brexit würde sich negativ auswirken, etwa auf den Wechselkurs des Pfundes, sagte Klaus Regling am Freitag in Brüssel. Zudem würden Investoren aus dem Ausland abgeschreckt, denn diese seien mehr an einem einheitlichen Markt interessiert. „Ich denke, dies würde große Folgen für Großbritannien haben“, sagte der deutsche ESM-Chef. Für die Euro-Zone befürchte er dies nicht. Ein Brexit wäre zwar ein großer Verlust für die Europäische Union (EU). Aber mit Folgen für den Euro und den Währungsraum rechne er bei einem Austritt nicht.

Die US-Großbank Citigroup erwartet für den Fall eines EU-Austritts erhebliche Einbußen beim britischen Wirtschaftswachstum. Es könnte dann in den kommenden vier Jahren bis zu vier Prozentpunkte niedriger ausfallen, warnten die Citi-Volkswirte. Das Pfund könnte ein Fünftel seines Wertes verlieren, erklärten sie. Ein Brexit würde vermutlich eine größere wirtschaftliche Schwäche und eine politische Krise im Vereinigten Königreich auslösen. Die Folge wären negative Auswirkungen auf den Export, Investitionen und den Konsum.

Premierminister David Cameron will die Briten über die EU-Mitgliedschaft abstimmen lassen. Derzeit verhandelt er mit der EU über Zugeständnisse, um damit bei den Wählern für einen Verbleib in der Gemeinschaft werben zu können. Das Referendum könnte schon im Juni stattfinden. Spätestens soll es bis Ende 2017 über die Bühne gehen.

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