Guatemala-Stadt Im Konflikt zwischen Guatemalas Präsidenten Jimmy Morales und dem Leiter der Antikorruptionsbehörde Cicig haben die Vereinten Nationen ihrem Chefermittler den Rücken gestärkt. Iván Velásquez habe das Justizsystem des mittelamerikanischen Landes gestärkt und gegen Straflosigkeit und Korruption gekämpft, teilte die Uno am Montag mit. Vor dem Nationalpalast in Guatemala-Stadt gingen Demonstranten aus Solidarität mit Velásquez auf die Straße.
Am Tag zuvor hatte Morales den kolumbianischen Juristen und Leiter der Internationale Kommission gegen Straflosigkeit in Guatemala (Cicig) zur „unerwünschten Person“ erklärt und ihn des Landes verwiesen. Das Verfassungsgericht stoppte den Rauswurf allerdings.
Die Arbeit der Cicig gilt weltweit als vorbildlich. Gemeinsam mit der Generalstaatsanwaltschaft deckten die Uno-Ermittler zuletzt eine ganze Reihe von Korruptionsskandalen auf und brachten sogar den früheren Präsidenten Otto Pérez hinter Gitter. In der vergangenen Woche beschuldigten sie auch den aktuellen Staatschef Morales, seinen Wahlkampf 2015 illegal finanziert zu haben, und beantragten die Aufhebung seiner Immunität.