Hafen von Catania Bootsflüchtlinge müssen weiter auf Schiff ausharren

Die italienische Regierung weigert sich weiterhin Bootsflüchtlinge aufzunehmen. Damit geht der politische Konfrontationskurs des Landes weiter.

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Flüchtlinge müssen auf Boot im Hafen von Catania ausharren Quelle: dpa

Catania Den zweiten Tag in Folge harren 177 gerettete Bootsflüchtlinge auf einem Schiff im Hafen von Catania auf Sizilien aus. Seitens des Innenministeriums gebe es keine Neuigkeiten in dem Fall des Küstenwachenschiffs „Diciotti“, erklärte ein Sprecher am Mittwoch.

Italien hatte Brüssel am Sonntag aufgefordert, EU-Länder zu finden, die bereit sind, Migranten zu übernehmen. Erst dann will Innenminister Matteo Salvini die Menschen an Land gehen lassen. Laut Nachrichtenagentur Ansa waren an der Anlegestelle lediglich Polizei und Küstenwache präsent, nicht aber freiwillige Helfer oder der Zivilschutz. Ärzte ohne Grenzen forderte die italienische Regierung auf, die Menschen schnellstmöglich an Land gehen zu lassen. Helfer warteten darauf, „dringend benötigte“ psychologische Hilfe zu leisten, erklärte die Hilfsorganisation auf Twitter.

Die Menschen waren vergangenen Donnerstag von einem Boot in der Such- und Rettungszone Maltas aufgenommen und auf das Schiff der italienischen Küstenwache gebracht worden. Nachdem Malta der „Diciotti“ das Anlegen verweigerte, durfte das Schiff am Montagabend in den Hafen von Catania fahren. Unterdessen rettete das maltesische Militär am Mittwochmorgen 100 Migranten von einem Boot südlich des Inselstaats. Gefunden wurden an Bord des Bootes auch zwei Leichen.

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