London Vor den ersten Gesprächen mit der EU über die Handelsbeziehungen nach dem Brexit gibt sich die britische Innenministerin Amber Rudd kämpferisch. „Wir wollen ein maßgeschneidertes Abkommen. Wir werden nicht vor der Schlacht aufgeben“, sagte Rudd am Sonntag in der BBC.
In der kommenden Woche treffen sich Unterhändler der britischen Regierung und der EU erstmals offiziell, um über die künftigen Beziehungen zwischen der Union und Großbritannien zu sprechen. Den Anfang macht am Montag ein Besuch von EU-Chefunterhändler Michel Barnier beim britischen Brexit-Minister David Davis in London. Ab Dienstag sollen sich dann Fachleute zusammensetzen.
Im Zentrum steht eine Übergangsphase nach dem britischen Austritt im März 2019. In der Zeit dürfte Großbritannien noch Teil der Zollunion und des EU-Binnenmarktes bleiben, in dem 500 Millionen Menschen leben. Die Gespräche darüber sollen bis zum nächsten EU-Gipfel am 22. und 23. März abgeschlossen sein. Danach sollen die Verhandlungen über ein Handelsabkommen folgen, das für viele Unternehmen in Großbritannien und auf dem Kontinent besonders wichtig ist.
Allerdings dürfte die Verhandlungsrunde überschattet werden vom wieder aufgeflammten Streit über die Rechte von EU-Bürgern in Großbritannien. Es bestehe ein Unterschied zwischen denjenigen, die vor dem Brexit nach Großbritannien gekommen seien, und denen, „die kommen werden, wenn sie wissen, dass Großbritannien kein Mitglied der EU mehr ist“, hatte Premierminister Theresa May am Donnerstag gesagt. Die EU beharrt allerdings darauf, dass an den Rechten der EU-Bürger in Großbritannien nicht gerüttelt wird.