Handelsdefizit China bietet USA im Zollstreit mehr Importe an

In einem Hafen stehen Container und Containerbrücken. Quelle: dpa

Im Handelsstreit bietet China der Trump-Regierung einem Medienbericht zufolge einen Abbau des amerikanischen Handelsdefizits an. Die Spekulationen haben den Börsen zum Wochenschluss kräftig Aufrieb verliehen.

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Im Handelsstreit mit den USA signalisiert China einem Bericht zufolge Kompromissbereitschaft. China erwäge, in den kommenden sechs Jahren US-Waren im Volumen von mehr als einer Billion Dollar einzuführen, berichtete die Agentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf einen Insider. Damit solle das US-Defizit im Handel mit China bis 2024 auf Null sinken. Unklar war zunächst, inwiefern sich dieses Angebot von früheren Offerten unterscheidet: Nach Angaben von US-Finanzminister Steve Mnuchin hatte Chinas Präsident Xi Jinping bereits bei seinem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Donald Trump diese Summe genannt.

An der Börse sorgte die Aussicht auf einen Ausweg aus dem Konflikt dennoch für gute Stimmung: Die Wall Street steuerte auf die vierte Woche mit Kursgewinnen zu. Die nächste Verhandlungsrunde zur Beilegung des Handelsstreits zwischen den beiden weltweit führenden Volkswirtschaften ist für den 30. und 31. Januar angesetzt.

Am Donnerstag hatte bereits das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider berichtet, Mnuchin habe eine Aufhebung einiger oder aller Zölle auf chinesische Importe ins Spiel gebracht. Der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer lehne diese Idee jedoch ab, und der Vorschlag sei US-Präsident Donald Trump nicht vorgelegt worden.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat bei seiner China-Reise ein deutsch-chinesisches Finanz-Abkommen unterzeichnet. Es soll Banken und Versicherungen beider Länder leichteren Zugang zum jeweils anderen Markt ermöglichen.

Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping hatten Anfang Dezember beim G20-Gipfel in Argentinien eine Auszeit in dem Streit vereinbart, der unter anderem den Verzicht auf Zollerhöhungen vorsieht. Trump hat aber angekündigt, die Abgaben für chinesische Waren im Volumen von 200 Milliarden Dollar zum 2. März von derzeit zehn auf dann 25 Prozent anzuheben, sollte es in dem Streit keine Lösung geben. Er stört sich am massiven Handelsdefizit seines Landes mit China, das im vergangenen Jahr bei 323 Milliarden Dollar lag. Zudem wirft er China den Diebstahl geistigen Eigentums vor. Der Handelskonflikt belastet inzwischen das Wachstum weltweit.

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