Handelskrieg China fordert Kompromisse von den USA

Handelskrieg: China fordert Kompromisse von den USA Quelle: REUTERS

Im Handelskrieg zwischen den USA und China haben die Chefunterhändler beider Seiten erstmals wieder direkt miteinander gesprochen. Der Grund: ein Treffen zwischen Xi Jinping und Donald Trump beim G20-Gipfel am Wochenende.

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Im Handelskrieg mit den USA sucht China einen Kompromiss, mit dem beide Länder leben können. Beide Seiten stünden in Kontakt und bereiteten das Treffen zwischen Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump am Rande des Gipfels der großen Wirtschaftsnationen am Freitag und Samstag im japanischen Osaka vor, sagte Vizehandelsminister Wang Shouwen am Montag vor der Presse in Peking. Er wandte sich gegen einseitige Forderungen. „Die Vereinbarung muss für beide Seiten funktionieren.“

Zudem haben die Chefunterhändler beider Seiten wieder direkt miteinander gesprochen. Bei dem Telefonat am Montag ging es um die Vorbereitung des besagten Treffens in Osaka. Das Gespräch zwischen Vizepremier Liu He und US-Finanzminister Steven Mnuchin sei auf US-Wunsch geführt worden, hob am Dienstag Chinas amtliche Nachrichtenagentur Xinhua hervor. In Übereinstimmung mit den Anweisungen der Präsidenten, die am 18. Juni telefoniert hatten, seien Ansichten über Wirtschafts- und Handelsfragen ausgetauscht worden, hieß es nur. Der Kontakt solle fortgesetzt werden.

Von dem Treffen der Präsidenten wird abhängen, ob der Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften weiter eskaliert. Einen Termin für das Treffen nannte die chinesische Seite noch nicht. „Die Handelsteams arbeiten daran, das Verständnis der beiden Präsidenten umzusetzen“, sagte Chinas Vizeminister. Von dem Treffen wird nach Einschätzung von Beobachtern abhängen, ob der Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften weiter eskaliert.

Die USA und China sind seit einem Jahr in einen erbitterten Handelskonflikt verstrickt. Die US-Regierung beklagt das hohe Handelsdefizit mit China, mangelnden Marktzugang und Diebstahl geistigen Eigentums oder zwangsweisen Technologietransfer. So haben die USA schon die Hälfte aller Importe aus China mit Sonderzöllen belegt, während Peking mit Gegenzöllen reagiert hat. Trump droht jetzt damit, die Strafmaßnahmen auf alle China-Einfuhren im Wert von 500 Milliarden US-Dollar auszuweiten.

Trump hatte den Streit verschärft, indem er im Mai den chinesischen Telekomriesen Huawei auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt wurde, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Danach haben viele internationale Unternehmen ihre Kooperation vorerst unterbrechen oder auf den Prüfstand stellen müssen. Ende vergangener Woche sprach der US-Präsident einen solchen Bann auch gegen fünf andere chinesische Hightech-Unternehmen und Institute sowie deren Töchter aus, die an Supercomputern arbeiten. Damit soll der Zugang zu US-Spitzentechnologie verhindert werden.

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