Handelsstreit Französischer Wirtschaftsminister sieht Spaltung von Frankreich und Deutschland als US-Ziel

Frankreichs Wirtschaftsminister Le Maire glaubt, dass die USA Deutschland und Frankreich im Handelsstreit spalten wollen. Europa müsse zusammenstehen.

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Aix-en-Provence Die USA wollen in der Handelspolitik nach Überzeugung des französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire einen Keil zwischen Deutschland und Frankreich treiben. „Was die Vereinigten Staaten wollen, ist, Frankreich und Deutschland in der Handelsfrage zu spalten“, sagte Le Maire am Sonntag bei einer Wirtschaftskonferenz in Aix-en-Provence. Er forderte, die europäischen Staaten müssten zusammenstehen.

Im Fall einer neuen US-Zollerhöhung etwa für Autos aus der EU „muss unsere Reaktion erneut geeint und stark sein, um klarzumachen, dass Europa auch eine souveräne Wirtschaftsmacht ist“, betonte Le Maire.

Wegen des hohen Außenhandelsdefizits der USA von mehr als 800 Milliarden US-Dollar zieht Trump an mehreren Fronten zu Felde, ohne sich an Regeln der Welthandelsorganisation gebunden zu fühlen. Die USA hatten die Europäische Union mit Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium belegt, worauf Europa mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte antwortete.

Trump droht auch mit höheren Zöllen auf Autoimporte. Im ebenfalls angespannten Verhältnis zu China spricht Peking inzwischen vom „größten Handelskrieg in der Wirtschaftsgeschichte“.

Derzeit erhebt die EU auf den Großteil der Autos höhere Einfuhrzölle als die USA. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Donnerstag Bereitschaft signalisiert, über Zollsenkungen zu verhandeln.

Le Maire sagte, es gebe derzeit generell einen Wechsel von einer „offenen Globalisierung“ zu einer „nationalistischen Globalisierung“: „Die Frage ist nicht zu wissen, ob es einen Handelskrieg geben wird oder nicht. Der Handelskrieg hat bereits begonnen.“

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