Handelsstreit mit den USA China will nicht „mit Waffe am Kopf“ verhandeln

China könnte im Fall neuer US-Zölle den Verhandlungen fernbleiben Quelle: REUTERS

Sollte US-Präsident Donald Trump wie angekündigt am Montag neue Zölle gegen China in Kraft setzen, könnte die Volksrepublik den Verhandlungen mit den USA fernbleiben, heißt es aus chinesischen Regierungskreisen.

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China könnte einer Zeitung zufolge im Falle neuer US-Zölle den geplanten Verhandlungen über den Handelsstreit fernbleiben. Man werde nicht „mit einer Waffe am Kopf“ Gespräche führen, zitierte das „Wall Street Journal“ am Sonntag chinesische Regierungskreise. Weiter hieß es, Berater der Regierung in Peking hätten vorgeschlagen, durch Exporteinschränkungen für Bauteile und andere Güter Druck auf die Lieferketten von US-Unternehmen auszuüben.

Ein ehemaliger chinesischer Finanzminister brachte nun außerdem Pekinger Maßnahmen gegen US-Exporte ins Spiel. Lou Jiwei wurde von dem Nachrichtenportal Sina.com und anderen chinesischen Medien mit den Worten zitiert, Peking könnte bei weiteren von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zollerhöhungen von 200 Milliarden Dollar US-Unternehmen mit „Exportkontrollen“ ausbremsen. Lou habe am Wochenende auf einem Wirtschaftsforum gesagt, dafür müssten nur Zollgenehmigungen verlangsamt und Umwelt- und andere Inspektionen verschärft werden, hieß es. Ob bestimmte Produkte oder Industrien damit belegt werden sollten, sagte Lou den Berichten zufolge nicht.

Insidern zufolge dürfte US-Präsident Donald Trump am Montag neue Zölle ankündigen. Allerdings hat US-Finanzminister Steven Mnuchin auch Gespräche vorgeschlagen, die um den 20. September herum beginnen sollten. Seit Anfang Juli haben sich die USA und China mit Straf- und Vergeltungszöllen auf Waren im Volumen von insgesamt 100 Milliarden Dollar überzogen. Trump hatte weitere Schritte angekündigt, China bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht.

Angesichts einer offenbar bevorstehenden neuen Runde im US-chinesischen Handelsstreit haben die Aktienmärkte in Asien am Montag Verluste verbucht. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor um 0,8 Prozent, der Hang Sen gab um 0,9 Prozent nach. Der weit gefasste MSCI-Index für den Asien-Pazifik-Raum außerhalb Japans verlor um ein Prozent. Die Tokioter Börse war wegen eines Feiertags geschlossen.

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