Handelsstreit Streit um Handelsdefizit – US-Minister Ross zu Gesprächen in Peking

Das Handelsdefizit mit China ist US-Präsident Trump seit langem ein Dorn im Auge. Sein Handelsminister soll nun in Peking vermitteln.

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Peking Im Streit um das Handelsbilanzdefizit der USA mit China ist US-Handelsminister Wilbur Ross zu Gesprächen nach Peking gereist. Dabei sollte weiter über das Versprechen Chinas diskutiert werden, im stärkeren Maße amerikanische Güter zu kaufen. Das Defizit hatte im vergangenen Jahr die Rekordhöhe von 375,2 Milliarden Dollar erreicht.

Ein Zeitplan für die Gespräche wurde nicht veröffentlicht. Die chinesische Führung hatte jedoch mitgeteilt, Ross werde bis Montag in Peking bleiben. Am Samstag sahen ihn Reporter vor seinem Hotel, wo er aber nicht auf Fragen einging. Am Abend sollte ein Dinner mit Vizeregierungschef Liu He anstehen, den er am Sonntag noch einmal treffen sollte.

US-Präsident Donald Trump hat das Handelsdefizit gegenüber China schon in Wahlkampfzeiten kritisiert und davon auch nach seiner Wahl zum starken Mann im Oval Office nicht abgesehen. Zuletzt hatte er vor wenigen Tagen seine Drohung erneuert, Zölle auf chinesische Güter mit einem Umfang von 50 Milliarden Dollar zu erhöhen. Als Begründung gab er an, Peking stehle Technologien von Unternehmen aus dem Ausland.

Analysten des privaten Sektors sind der Ansicht, dass sich China zwar zu einem Kompromiss beim Handelsdefizit durchringen könnte. Peking dürfte aber gegen Änderungen vorgehen, die seine Pläne gefährden könnten, die Volksrepublik zu einem globalen Technologie-Player zu machen.

China hat versprochen, seine Käufe von Agrarerzeugnissen, Energieprodukte sowie anderen Gütern und Dienstleistungen „signifikant“ zu steigern. Es ging jedoch nicht darauf ein, sich zu einer spezifischen Zielmarke bei der Reduzierung seines jährlichen Handelsüberschusses mit den USA zu bekennen.

Handelsexperten hatten vor der Reise des Ministers gewarnt, Trumps Entscheidung zu Zöllen auf Stahl und Aluminium aus der EU, Kanada und Mexiko könnte den Verhandlungsspielraum von Ross einschränken. Sie warnten davor, dass die USA ihre Verbündeten vor den Kopf stoßen, die in Handelsfragen mit China an der Seite der Vereinigten Staaten stehen müssten.

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