Die US-Regierung plant nach Angaben des Finanzministeriums derzeit kein Börsenverbot für chinesische Firmen. Ein Ausschluss vom Aktienmarkt werde „zum jetzigen Zeitpunkt“ nicht erwogen, sagte eine Ministeriumssprecherin am Samstag der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Am Freitag hatte es in Regierungskreisen geheißen, dass über einen solchen Schritt nachgedacht werde. Die Nachricht hatte am Freitag die New Yorker Börsen belastet: An der Wall Street schloss der Dow Jones 0,3 Prozent tiefer auf 26.820 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,1 Prozent auf 7939 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,5 Prozent auf 2961 Punkte ein.
Ein Verbot wäre Teil umfangreicherer Bemühungen, chinesische Investitionen in den USA einzuschränken, hatte eine mit den Überlegungen vertraute Person zu Reuters gesagt. Eine Entscheidung stehe allerdings nicht kurz bevor. Zuletzt waren nach Angaben der US-Regierung mehr als 150 chinesische Firmen an der Wall Street notiert.
Ein Börsenausschluss dürfte den seit Monaten lodernden Handelsstreit zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten kräftig anheizen. Die Gespräche beider Seiten sollen am 10. Oktober in Washington weitergehen. US-Präsident Donald Trump wirft China unfaire Handelspraktiken vor und hat deshalb milliardenschwere Strafzölle verhängt. China hat mit Gegenzöllen reagiert. Das belastet weltweit die Wirtschaft und hält die Börsen in Atem.