Handelsstreit USA veröffentlichen Zoll-Liste für chinesische Produkte

Im Handelsstreit mit China machen die USA ihre Drohungen konkret. Eine neue Liste zeigt, welche chinesischen Produkte künftig unter Strafzölle fallen.

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Peking Die USA haben eine Liste chinesischer Produkte im Wert von 300 Milliarden Dollar (270 Milliarden Euro) für Zollerhöhungen veröffentlicht. Das Amt des Handelsbeauftragten Robert Lighthizer erklärte, die Liste sei ein Schritt in Richtung der Umsetzung von Präsident Donald Trumps Drohung, Strafzölle von 25 Prozent auf alle aus China eingeführten Produkte zu erheben.

Am 17. Juni solle es eine Anhörung geben, bevor über das weitere Vorgehen entschieden werde. Die Liste mit 3805 Produktkategorien decke „im Großen und Ganzen alle Produkte ab“, die noch nicht mit Strafzöllen belegt seien, teilte Lighthizers Büro mit. Laptops, Industrieausrüstung und landwirtschaftliche Waren stehen unter anderem darauf.

Das Büro wies darauf hin, dass Medikamente ausgenommen seien und auch seltene Erden, die bei der Produktion von Elektronikartikeln und Batterien verwendet werden. Die Liste folgt auf die Bekanntmachung Chinas, US-Produkte im Wert von 60 Milliarden Dollar mit Zöllen zu belegen.

Peking reagierte damit auf die Zollerhöhung der USA auf Einfuhren aus China in der vergangenen Woche. Die Spirale hat Sorgen verschärft, dass der Streit das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnte und sie hat die Aktienmärkte belastet.

Der chinesische Außenministeriumssprecher Geng Shuang sagte: „China wird bis zum Ende kämpfen“. Sein Land sei entschlossen und in der Lage, seine Interessen zu schützen. „Chinas Gegenmaßnahmen haben unsere Entschlossenheit gezeigt, das multilaterale Handelssystem zu schützen“, sagte er.

Mark Zandi von Moody's Analytics schrieb, die Chancen blieben hoch, dass die USA und China sich einigten. „Aber plötzlich erscheinen auch eine Reihe anderer Szenarien möglich, sogar eines, in dem die USA, China und die Weltwirtschaft eine Rezession erleiden.“

Aus den Regierungen der USA und Chinas verlautete, dass weitere Verhandlungen wahrscheinlich seien. Trump sagte am Montag, er werde Präsident Xi Jinping beim G20-Gipfel am 28. und 29. Juni treffen.

Die sechs Wochen bis dahin würden für die Finanzmärkte „sehr volatil“ sein, prognostizierten Analysten der Macquarie Bank. „Beide Seiten haben einen Anreiz, davor halb wahnsinnig und unberechenbar zu handeln, um eine bessere Vereinbarung zu erzielen“ schrieben sie.

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