++ 17.06h
Nach Stunden der Großfahndung in Boston nach den mutmaßlichen Bombenlegern des Marathons hat es am Freitagvormittag (Ortszeit) Bewegung gegeben. Polizisten eilten aufgeregt und mit gezogenen Waffen auf einen Punkt im Vorort Watertown zu, wie auf Fernsehbildern des US-Senders CNN zu sehen war. Reporter wurden aufgefordert, zurückzugehen. Seit Stunden wird nach einem 19-Jährigen gesucht, sein Bruder wurde bei einem Festnahmeversuch getötet.
++ 15.28 Uhr
Das frühere Kriegsgebiet Tschetschenien im russischen Nordkaukasus hat eine Verbindung zu den Terrorverdächtigen nach dem Anschlag auf den Marathon in Boston zurückgewiesen. „Die Personen, die in Boston des Verbrechens beschuldigt werden, haben zu Tschetschenien keinerlei Beziehungen“, sagte Alwi Karimow, der Sprecher von Republikchef Ramsan Kadyrow. Die in Boston genannten Brüder Tamerlan und Dschochar Zarnajew hätten im Kindesalter die islamisch geprägte Konfliktregion verlassen. Laut US-Medienberichten ist Tamerlan (26) in der Nacht nach einer Verfolgungsjagd getötet worden, sein Bruder Dschochar, 19, war Stunden später noch auf der Flucht. Nach den Erkenntnissen tschetschenischer Sicherheitsbehörden sei die Familie bereits vor Jahren aus Russland ausgereist und habe danach eine Zeitlang in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kasachstan gelebt, sagte Karimow. Von dem Steppenstaat aus sei die Familie dann in die USA ausgewandert.
++ 14.31 Uhr
Die Polizei weitet Ausgangssperre auf ganz Boston aus. "Bitte bleiben Sie zu Hause, schließen Sie die Tür ab und öffnen Sie nur Menschen, die sich eindeutig als Polizisten identifiziert haben“, sagte Gouverneur Deval Patrick am Freitagmorgen (Ortszeit). „Bitte bleiben Sie geduldig und arbeiten Sie mit uns zusammen“, sagte ein Polizist. „Wir machen gerade entscheidende Fortschritte, aber das könnte noch Stunden anhalten.“ Die Situation sei sehr ernst und jeder solle sie so behandeln. „Bitte befolgen Sie die einfachen Regeln. Wir brauchen die Öffentlichkeit, bleiben Sie in Sicherheit.“
++ 13.49 Uhr
Jetzt gab es die amtliche Bestätigung: Bei den beiden Tatverdächtigen handelt es sich um Brüder. Ihre Namen wurden mit Dschochar A. Zarnajew und Tamerlan Zarnajew angegeben.
++ 13.34 Uhr
Schwer bewaffnete Spezialkräfte durchkämmen das gesamte Gebiet und jedes einzelne Haus, heißt es von Seiten der Bostoner Polizei.
++ 13.32 Uhr
Bei den beiden Terrorverdächtigen handelt es sich nach Informationen der "Washington Post" um Brüder im Alter von 19 und 20 Jahren. Das Blatt berief sich auf Angaben von Sicherheitsbehörden. Demnach soll der nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei getötete mutmaßliche Bombenleger vom Boston-Marathon der 20-Jährige sein. Der flüchtige Verdächtige sei 19 Jahre alt. Die Motive für die Bluttat seien immer noch unklar.
++ 13.29 Uhr
Die Polizei von Boston hat eine „kontrollierte Sprengung“ mitten in der Innenstadt angekündigt. Die Bewohner am Boston Common und in Charlesgate sollten auf die Detonation gefasst sein. Das Gebiet liegt mitten im historischen Zentrum der Metropole und ist auch einer der Hauptanziehungspunkte für Touristen.
++ 13.06 Uhr
Die beiden Terrorverdächtigen sollen in den USA lebende Ausländer sein. Die beiden seien schon vor mindestens zwei Jahren in die USA eingewandert, meldete der Sender ABC unter Berufung auf Quellen innerhalb der Behörden. Beide hätten völlig legal in den USA gelebt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP stammen sie aus der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien.
++ 13.00 Uhr
Auch der Zugverkehr in und um Boston wurde komplett gestoppt. Die Bahngesellschaft Amtrak informierte am Freitagmorgen, dass keine Fernzüge nach oder von Boston fahren würden.
++ 12.53 Uhr
Der gesuchte Verdächtige könnte nach Befürchtungen der Polizei einen Sprengsatz am Körper tragen. Die Fahnder würden sich auf diese Gefahr vorbereiten, meldete CNN am Freitagmorgen (Ortszeit). Spezialisten seien am Ort. Der Mann sei "extrem, extrem gefährlich".
++ 12.44 Uhr
Das öffentliche Leben steht still, Amerika hält den Atem an: Die Behörden fordern alle Bewohner von Watertown, Waltham, Newton, Belmont, Cambridge, und Allston-Brighton auf, in ihren Häusern zu bleiben. Auch alle Geschäfte sollen geschlossen bleiben. Im Osten des US-Bundesstaats Massachusetts sind nach der Sperrung der Straßen und dem Stopp von Bussen und Bahnen zahlreiche Menschen gestrandet. Sie sollten nicht darauf warten, dass der Nahverkehr wieder fließt, sondern einfach nach Hause gehen, hieß es von offizieller Seite.
++ 12.23 Uhr
Die Polizei setzt auch gepanzerte Fahrzeuge ein. CNN zeigt Aufnahmen von Spezialfahrzeugen mit schwer bewaffneten Polizisten an Bord. Zudem sollen Fahrzeuge im Einsatz sein, die speziell für die Entschärfung von Sprengsätzen ausgerüstet sind.
++ 11.53 Uhr
US-Präsident Barack Obama wird nach Angaben des Präsidialamtes noch in der Nacht von einem Anti-Terror-Experten über die Entwicklungen der Ermittlungen zu den Bostoner Bombenanschlägen und über die Ereignisse in Watertown unterrichtet.
++ 11.49 Uhr
Auch der Straßenverkehr wurde nun zum Erliegen gebracht. Alle Straßen, die aus Watertown heraus oder in die Stadt hinein führen, wurden gesperrt.