Herbstprognose EU-Kommission gibt Hoffnung auf schnelle Erholung der Konjunktur auf

Durch die Coronakrise hat die europäische Wirtschaft einen historischen Einbruch erlitten. Frühestens 2022 werde die Konjunktur in der EU das Vorkrisenniveau erreichen.

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Frankreich ist besonders stark von der Pandemie betroffen. Quelle: Reuters

Die EU-Kommission rechnet nicht mit einer schnellen Konjunkturerholung nach der Coronakrise. Die zweite Welle an Neuinfektionen sorge derzeit für noch mehr Unsicherheit, sagte Kommissionsvize Valdis Dombrovskis am Donnerstag in Brüssel. Das trübe die Hoffnung auf eine rasche Erholung. „Die Wirtschaftsleistung der EU wird das Vorkrisenniveau vor 2022 nicht wieder erreichen.“

In der jetzt vorgestellten Herbstprognose der Kommission wurden die Schätzungen für 2020 leicht angehoben, dafür für 2021 aber etwas zurückgenommen. Konkret wird dieses Jahr in der EU mit einem historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung in Höhe von 7,4 Prozent gerechnet.

2021 dürfte es dann um 4,1 Prozent nach oben gehen, 2022 um 3,0 Prozent. Für die Euro-Zone wird dieses Jahr mit einem Minus von 7,8 Prozent gerechnet, 2021 dann mit einem Plus von 4,2 Prozent und 2022 mit 3,0 Prozent.

Die Schwergewichte Frankreich, Italien und Spanien sind besonders stark von der Pandemie betroffen. Für Spanien sagt die Kommission dieses Jahr das größte Minus von 12,4 Prozent voraus. Deutschland dürfte sich vergleichsweise gut schlagen. Das Minus dürfte 2020 bei 5,6 Prozent liegen. Für 2021 und 2022 wird dann ein Wachstum von 3,5 beziehungsweise 2,6 Prozent geschätzt.

Auf dem Arbeitsmarkt wird erst 2022 wieder mit einer Entspannung gerechnet. Lag die Erwerbslosenquote in der EU 2019 noch bei 6,7 Prozent werden nun für 2020 7,7 Prozent und für 2021 dann 8,6 Prozent vorhergesagt. 2022 dürfte sie dann auf 8,0 Prozent zurückgehen.

Parallel wird mit einer sprunghaft steigenden Verschuldung gerechnet, weil dem Fiskus Steuereinnahmen wegbrechen und die Corona-Hilfen zu immensen Sonderausgaben führen. Nachdem das Haushaltsdefizit in der Euro-Zone 2019 noch bei 0,6 Prozent gelegen hat, werden es 2020 8,8 Prozent sein. 2021 und 2022 werden dann Rückgänge erwartet.

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