Hillary Clinton Donald Trumps Worte sind „Anstachelung zur Gewalt“

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Gleiches Einkommen für Frauen

Sie hat gelernt vom großspurigen Auftreten ihres Rivalen, der das Blaue von Himmel verspricht. Sie werde in den ersten 100 Tagen das „größte Job-Programm seit dem 2. Weltkrieg“ auflegen, gibt sie vollmundig die Schlagzahl vor.

Doch sie bleibt gleichzeitig ihren Prinzipien treu. Die Förderung alternativer Energien steht vorne auf ihrer Agenda. Sie will ein neues transkontinentales Stromnetz aufbauen, um erneuerbare Energien überall im Land verfügbar zu machen. Trump will Kohle und Öl fördern. Clintons will die fossilen Brennstoffe zurückdrängen. Noch immer ein heißes Eisen hier.

Ihr Angebot für Frauen ist weit differenzierter als das ihres Gegners. Sie plädiert für gleiche Einkommen für gleiche Arbeit, höhere Mindestlöhne oder Mütter-Urlaube, wenn Kinder krank sind. Das ist weit näher an der Lebenssituation der Tausendender Hausfrauen oder alleinerziehender Mütter in den Vorstädten in Iowa oder anderen US-Metropolen. Trumps Vorschlag, sämtliche Kinderbetreuungskosten von der Steuer abzuziehen, verwöhnt dagegen Top-Verdiener, die bald die Kosten für eine Luxus-Kinderstagesstätte und Kindermädchen voll zurückbekommen sollen.

Natürlich wucherte die Mutter und Großmutter auch mit ihrer Vergangenheit als Aktivistin für Frauen- und Kinderrechte und dem Fakt, dass ihr Einzug als erste Frau ins Weiße Haus eine historische Zäsur darstellen würde.

Doch das war nur eine Bestärkung ihrer bekannten Positionen. Donald Trump, den unsichtbaren Elefanten im Raum, ignorierte sie lange.

Doch am Schluss musste es einfach noch raus. Als Präsident der USA müsse man einfach wissen, dass „Worte ungeheure Konsequenzen haben“, spielte sie auf Trumps jüngste Ausfälle an, die „Befürworter des freien Waffenbesitzes“ könnten sich ja mal ihrer annehmen.

Welche Aktien je nach Wahlergebnis profitieren sollten

Trumps Wahlkampfteam besteht darauf, der Kandidat habe lediglich Stimmen dieser Gruppe für sich gewinnen wollen. Clinton hingegen sieht eine leichtfertige „Anstachelung zur Gewalt“ und ist damit nicht alleine.

„Er hat einfach nicht das Temperament, um Präsident und Oberbefehlshaber der Streitkräfte zu sein“, ruft sie in den Saal und alle können aus voller Überzeugung zustimmen. Am Ende ist Trump doch noch Clintons bester Wahlhelfer. Er muss nur so bleiben, wie er ist.

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