Hinweise auf Anschlag Sprengstoffspuren an Opfern von Egyptair-Absturz

Bei dem Absturz einer Egyptair-Maschine im Mai kamen 66 Menschen ums Leben. Ein Anschlag wurde damals rasch ausgeschlossen. Nun haben Ermittler Spuren von Sprengstoff an Opfern gefunden.

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Die Egyptair-Maschine war am 19. Mai auf dem Weg von Paris nach Kairo verschwunden. Alle 66 Menschen an Bord kamen ums Leben. Quelle: dpa

Kairo/Paris Bei den Untersuchungen zum Absturz einer EgyptAir-Maschine sind Ermittlern zufolge an den sterblichen Überresten mehrerer Opfer Sprengstoffspuren gefunden worden. Die Ergebnisse würden an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, erklärten die Experten am Donnerstag. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Der Airbus A320 war am 19. Mai auf dem Flug von Paris nach Kairo ins Mittelmeer gestürzt. Alle 66 Menschen an Bord kamen ums Leben.

Zwei westliche Insider äußerten sich angesichts der neuen Ermittlungsergebnisse zurückhaltend. Ein technischer Fehler sei weiter die wahrscheinlichste Absturzursache. Die Auswertung der Flugschreiber hatte ergeben, dass es kurz vor dem Absturz Rauch in einer Toilette und in einem Teil des Flugzeuges gab, in dem die Bordelektronik untergebracht ist. Zudem war auch auf dem Stimmenrekorder von einer Rauchentwicklung die Rede.

Über Sprengstoffspuren hatte zuerst die französische Zeitung "Le Figaro" im September berichtet. Sie seien an Wrackteilen gefunden worden. Demnach konnten französische Ermittler aber der Spur nicht nachgehen. Die französischen Behörden haben angedeutet, dass sie mit den Ermittlungen in Ägypten unzufrieden sind. Offene Kritik an der Regierung in Kairo hat es in dem Fall aber nicht gegeben.

Ein ägyptischer Insider sagte nun, man habe Frankreich bereits vor Monaten über die Ergebnisse informiert. Die französischen Ermittler hätten sich mehr Zeit für die Analyse erbeten. Deswegen habe die Bekanntgabe der Entdeckung so lange auf sich warten lassen.

Zu dem Absturz des ägyptischen Airbus hat sich keine Gruppe bekannt. Vor gut einem Jahr war ein Airbus A321 der russischen Gesellschaft Metrojet kurz nach dem Start im ägyptischen Badeort Scharm al-Scheich abgestürzt. Alle 224 Menschen an Bord wurden getötet. Die Verantwortung für diese Tat übernahm die Extremistenmiliz Islamischer Staat. Man habe Sprengstoff in einer Getränkedose an Bord geschmuggelt.

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