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Hoffnung auf Frieden Durchbruch im Jemen: Kriegsparteien tauschen Gefangene aus

Es besteht Hoffnung für einen Friedensprozess im Jemen. Die beiden Kriegsparteien ließen 1056 Gefangene frei, geplant war solch ein Austausch schon 2018.

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Der Sondergesandte der Vereinten Nationen, Martin Griffiths, nannte den Gefangenenaustausch eine „Luftbrücke der Hoffnung“. Quelle: dpa

Mit einem historischen Gefangenenaustausch im Jemen haben die Kriegsparteien Hoffnungen auf eine Wiederbelebung des Friedensprozesses genährt. Am Donnerstag und Freitag seien insgesamt 1056 Gefangene freigelassen worden, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mit, das die Aktion überwachte. Der Sondergesandte der Vereinten Nationen, Martin Griffiths, sprach von einer „Luftbrücke der Hoffnung“.

Der unter UN-Vermittlung zustande gekommene Austausch stellt einen Durchbruch in dem seit Jahren festgefahrenen Konflikt zwischen der international anerkannten Regierung und den Huthi-Rebellen dar. Die Regierung wird von einer Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt, die Huthi-Rebellen setzen auf die Hilfe Irans. Eine Sprecherin des IKRK im Jemen erklärte, sie hoffe, der Gefangenenaustausch helfe den Konfliktparteien, gegenseitiges Misstrauen zu überwinden und bei tiefgreifenderen Verhandlungen „das Leiden von Millionen Jemeniten zu beenden.“

Am Freitag wurden im Rahmen mehrerer Flüge 352 Gefangene in die von Aufständischen kontrollierte Hauptstadt Sanaa und die von der international anerkannten Regierung gehaltene Hafenstadt Aden gebracht.

Der Konflikt war 2014 ausgebrochen, als die Huthi-Rebellen Sanaa einnahmen und die Kontrolle über weite Gebiete im Norden des Landes erlangten. Die auch von den USA unterstützte Militärkoalition unter Saudi-Arabien griff schließlich in den Konflikt ein, um der jemenitischen Regierung wieder an die Macht zu verhelfen.

Ursprünglich war bereits 2018 bei Friedensgesprächen ein umfassender Gefangenenaustausch vereinbart worden. Immer wieder scheiterten Vereinbarungen in dem Konflikt mit bislang 112.000 Toten jedoch am tiefsitzenden Misstrauen der Gegner sowie am andauernden Kampfgeschehen.

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