Hoffnung und Hürden Urlaubsziele in Europa vor dem Neustart

Ob ans Meer in Kroatien oder in die Berge: Die Bundesregierung hat die Aufhebung der weltweiten Reisewarnung für viele europäische Länder ab dem 15. Juni beschlossen. Urlauber und Tourismusbranche schöpfen Hoffnung.

Ein Stück weit kehrt die Reisefreiheit wieder zurück: Die Bundesregierung hebt die Reisewarnung für zahlreiche europäische Länder auf. Doch ob der Sommerurlaub wirklich stattfinden kann, dürfte auch an den Regelungen der Urlaubsländer selbst hängen. Aufgehoben wird die Reisewarnung für die 26 Partnerländer Deutschlands in der Europäischen Union, das gerade aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Die Aufhebung gilt ab 15. Juni. Nur Spanien und Norwegen sind davon wegen noch bestehender Einreisesperren vorerst ausgenommen. Eine Reaktivierung der Reisewarnung für bestimmte Länder oder Regionen je nach Entwicklung der Neuinfektionen ist allerdings möglich. Für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union verlängerte die Bundesregierung die Reisewarnung für Touristen bis zum 31. August. Ausnahmen können für einzelne Länder gemacht werden, in denen die Verbreitung des Virus ausreichend eingedämmt ist. Quelle: dpa
Österreich: Das Land erlaubt ab 16. Juni wieder das Reisen in fast alle Länder der EU. Ausgenommen von diesem Schritt sind Schweden und Portugal sowie das aus der EU ausgetretene Großbritannien. Auch nach Spanien darf zunächst nicht gereist werden. Dies gilt aber eher als Reaktion auf die spanische Vorgabe, Touristen erst ab 1. Juli ins Land zu lassen. Für deutsche Touristen ist vor allem wichtig, dass die Kontrollen an der Grenze zu Italien zum Beispiel am Brenner entfallen. In Österreich selbst hat sich das öffentliche Leben weiter normalisiert. Ab 15. Juni ist das Tragen von Mund- und Nasenschutz nur noch in Bussen und Bahnen, in Apotheken, Praxen und Kliniken sowie für Angestellte in manchen Dienstleistungsberufen Pflicht. Die momentanen Infektionszahlen sind sehr niedrig. Quelle: dpa
Italien: Hier läuft der Tourismus langsam wieder an. Hotels melden wieder Buchungen - auch wenn längst noch nicht alles offen ist. Nach rund drei Monaten mit Corona-Beschränkungen herrscht seit 3. Juni Reisefreiheit. Das Land öffnete seine Grenzen für Urlauber aus den anderen 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. Eine Virus-Quarantäne wird von ihnen nicht mehr verlangt. Am 15. Juni sollen auch Kinos, Theater und Opernhäuser wieder aufmachen dürfen. Allerdings sind viele Konzerte langfristig abgesagt. Es gelten weiter Gesundheitsregeln, die meist strenger als in Deutschland sind. An Flughäfen, Bahnhöfen sowie in Museen und an anderen öffentlichen Orten müssen Reisende mit Fieber-Scannern rechnen. Am Strand, in Restaurants und Hotels gelten spezielle Abstands- und Hygienevorschriften. Ausreichend Atemschutzmasken sollte man stets dabei haben. Die Fallzahlen gehen in Italien stark zurück. Mit Abstand die allermeisten Fälle hat weiter die Lombardei. Reisende, die mit dem Auto über Österreich in das Mittelmeerland und zurück wollen, müssen derzeit bei der Rückfahrt noch ohne Zwischenstopp durchfahren. Quelle: dpa
Schweiz: Hotels, Restaurants, Museen, Seilbahnen und andere touristische Einrichtungen proben mit einheimischen Gästen schon seit einigen Wochen den Betrieb mit Hygiene- und Abstandsvorschriften. Weil die Infektionszahlen seit April stark zurückgegangen sind, dürfen ab 15. Juni nun nicht nur Gäste aus Deutschland und anderen Nachbarländern, sondern aus der ganzen EU und mehreren weiteren Staaten einreisen. Mund- und Nasenschutz wird empfohlen, wo es voll werden kann, etwa in Seilbahnen, Bussen oder im Zug, aber vorgeschrieben sind Masken nicht. Viele große Sommerfeste wie das Montreux-Jazzfestival, das Filmfestival in Locarno oder das große Festival der klassischen Musik in Luzern fallen zwar aus. Weil die Beschränkung von Besucherzahlen aber immer weiter gelockert wird, planen viele Veranstalter nun doch kleinere Kulturfeste. Quelle: obs
Frankreich: In weiten Teilen des Landes haben Touristenunterkünfte wie Campingplätze oder Ferienhäuser für Urlauber wieder geöffnet. In Paris dauert das noch bis Ende Juni. Auch die Restaurants empfangen seit letzter Woche im ganzen Land wieder Gäste. Weil Paris sehr schwer vom Virus getroffen wurde, darf dort erstmal nur auf den Terrassen im Freien getrunken und gegessen werden. Freizeitangebote sind nun wieder verstärkt möglich, alle Strände und Parks sind wieder zugänglich. Große Museen und Monumente dürfen ebenfalls wieder Besucher empfangen. Berühmte Pariser Museen wie der Louvre oder das Musee d'Orsay öffnen allerdings erst in ein paar Wochen. Frankreich hält an der Aufhebung der Grenzkontrollen am 15. Juni fest. Das heißt, dass deutsche Urlauber ab diesem Datum nach Frankreich reisen können. Quelle: dpa
Bei Spanien-Freunden herrschte lange Ungewissheit. Quelle: dpa
Wer in der zweiten Juni-Hälfte Urlaub hat oder einen Wochenendtrip plant und unbedingt auf die iberische Halbinsel möchte, der kann nach Portugal reisen. Quelle: REUTERS
Athen hat angekündigt, dass Reisende aus 29 Staaten ab 15. Juni ohne Quarantänepflicht nach Griechenland reisen können, darunter auch Deutschland Quelle: dpa
Der Holland-Urlaub wird wieder möglich – aber nicht ohne Einschränkungen. Quelle: REUTERS
Wie mehrere europäische Länder kehrt auch Belgien Mitte des Monats ein Stück weit zur Reise-Normalität zurück. Quelle: dpa
Wer nach Großbritannien einreist, muss nach seiner Ankunft in eine zweiwöchige Quarantäne. Quelle: REUTERS
 Als eines der ersten Länder Europas hatte Dänemark im Kampf gegen Corona am 14. März seine Grenzen dichtgemacht. Quelle: imago images
Die Grenzen des skandinavischen Landes, das mit deutlich lockereren Maßnahmen auf die Coronakrise reagiert hat als der Rest Europas, sind für Deutsche nicht geschlossen. Quelle: dpa
Mit einem Sommerurlaub in den norwegischen Fjorden dürfte es nach jetzigem Stand schwierig werden. Quelle: imago images
Die Türkei hofft ab Mitte Juni wieder auf Touristen und darauf, dass auch die Reisewarnung für Drittländer bald aufgehoben wird. Quelle: dpa
Kroatien erlaubt Bundesbürgern wieder die Einreise ohne Nachweis von Gründen. Quelle: dpa
Bulgarien rüstet sich für eine Sommersaison unter Corona-Auflagen. Die soll für ausländische Touristen etwa aus Deutschland am 1. Juli beginnen. Quelle: imago images
An Ferienorten wie Hurghada und Scharm el Scheich soll schrittweise wieder Normalität einkehren. Quelle: dpa
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