München Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer sorgt sich angesichts der Polarisierung bei der Bundespräsidentenwahl in Österreich wegen der politischen Spaltung des Nachbarlandes. „Unter den gegebenen Umständen ist die Wahl in Österreich eine gute Entscheidung der österreichischen Bevölkerung“, sagte der CSU-Vorsitzende am Montag in München. „Allerdings darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass die beiden Regierungsparteien an dieser Wahl überhaupt nicht mehr beteiligt waren, weil sie ausgeschieden sind. Und zweitens, dass Österreich tief gespalten ist.“
Am Sonntag war der ehemalige Grünen-Chef Alexander Van der Bellen nach dem längsten und einem der härtesten Wahlkämpfe in der Geschichte Österreichs zum Bundespräsidenten gewählt worden. Er siegte in der wiederholten Stichwahl deutlich gegen Norbert Hofer von der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei (FPÖ). Kandidaten der Regierungsparteien SPÖ und ÖVP waren schon im ersten Wahlgang im Frühjahr ausgeschieden. Die bayerische CSU pflegt traditionell enge Kontakte zu Österreich und der konservativen ÖVP.