
Khar Ein Nato-Hubschrauber hat nach pakistanischen Angaben einen Posten im Nordwesten des Landes in der Nähe der Grenze zu Afghanistan beschossen. Dabei seien am Freitagabend mindestens 26 Soldaten getötet worden, berichteten am Samstag zwei Geheimdienstmitarbeiter und ein Behördenvertreter. Sieben Soldaten seien zudem bei dem Vorfall im Stammesgebiet Mohmand verwundet worden. Pakistan schloss am Samstag einen Grenzübergang, über den die Nato Nachschub nach Afghanistan bringt.
Die Nato sagte eine eingehende Untersuchung des mutmaßlichen Angriffs zu. Der Vorfall habe sein „höchstes persönliches Interesse“, erklärte der US-General und ISAF-Chef John Allen in einer kurzen Mitteilung. Er solle „gründlich“ untersucht werden. Den Hinterbliebenen der Opfer sprach Allen sein Mitgefühl aus.
Im vergangenen Jahr gab es schon einmal einen ähnlichen Vorfall, als ein US-Hubschrauber versehentlich zwei pakistanische Soldaten getötete. Das führte zu einer erheblichen Belastung der Beziehungen zwischen den USA und Pakistan. Pakistan schloss vorübergehend die Grenze und unterbrach damit für zehn Tage die Versorgung der Nato-Truppen in Afghanistan. Die USA entschuldigten sich schließlich für den Vorfall.
Auch am Samstag wurde der Grenzübergang Torkham geschlossen, wie Zollbeamte erklärten. Es habe eine mündliche Anweisung gegeben, alle Nachschublieferungen der Nato zu stoppen.
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Der attackierte Posten wurde erst kürzlich im Dorf Salala eingerichtet, um Taliban-Kämpfer daran zu hindern, die Grenze zu überqueren und Angriffe in Pakistan zu verüben. Bei solchen Angriffen sollen seit Sommer Dutzende Angehörige der pakistanischen Sicherheitskräfte getötet worden sein. Pakistan wirft Afghanistan und den ausländischen Truppen vor, nicht genug gegen diese Angriffe zu unternehmen.