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Huthi-Rebellen China lässt Staatsbürger aus dem Jemen bringen

Eine von Saudi-Arabien geführte Allianz bombardiert seit Tagen Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen. Der Krieg ist aber eine Machtdemonstration gegen den Iran - und ruft einen ungewöhnlichen Verbündeten auf den Plan.

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China lässt Staatsbürger aus dem Jemen bringen Quelle: dpa

Im Jemen stehen die Zeichen auf Krieg. Saudi-Arabiens neuer König Salman kündigte auf einem Gipfeltreffen der Arabischen Liga an, die von seinem Land geführte arabische Allianz werde ihre Angriffe solange fortsetzen, bis im Jemen wieder Frieden und Stabilität herrschten. Kampfflugzeuge bombardierten am Sonntag den vierten Tag in Folge Stellungen der schiitischen Huti-Rebellen. Die Aufständischen haben in den vergangenen Monaten große Teile des Landes und die Hauptstadt Sanaa unter Kontrolle gebracht. Zuletzt stießen sie bis in die südjemenitische Hafenstadt Aden vor. König Salman machte den Iran, ohne ihn namentlich zu nennen, für die Jemen-Krise verantwortlich. „Fremde Kräfte“ hätten den Aufstieg der Huthis ermöglicht. Jemens Präsident Hadi bezeichnete die Aufständischen als „Handlanger des Irans“. Die Luftschläge müssten weitergehen, „bis sich die Huthi-Bande ergibt“.

Das sunnitische saudische Königshaus und der schiitische Iran sind derzeit die größten Rivalen im Nahen Osten - im Jemen führen beide eine Art Stellvertreterkrieg. Die iranische Regierung hat bis jetzt zurückhaltend auf die Jemen-Krise reagiert. Präsident Hassan Ruhani wolle mit der Jemen-Krise die erhoffte Einigung im Atomstreit in Lausanne nicht gefährden, so Beobachter in Teheran.

Die Akteure des Konflikts im Jemen

China will unterdessen rund 500 seiner Staatsbürger aus dem Krisenland Jemen bringen lassen. Dazu seien drei Marineschiffe zum Hafen von Aden umgeleitet worden, meldeten Staatsmedien am Montag. Bei den Auseinandersetzungen im Jemen ist bislang kein chinesischer Staatsbürger zu Schaden gekommen. Es ist erst das zweite Mal, dass die Volksrepublik ihr Militär zu einer solchen Mission einsetzt. 2011 entsandte sie Kriegsschiffe und Transportflugzeuge, um rund 35 000 Chinesen aus dem Bürgerkrieg Libyen in Sicherheit zu bringen.

Zudem setzt Peking vorübergehend seine Teilnahme an internationalen Patrouillen im Golf von Aden aus, die somalische Piraten stoppen sollen, wie der Verband der chinesischen Schiffseigner auf seiner Webseite mitteilte. Wann die Patrouillen wieder aufgenommen werden sollen, ist unklar. China ist seit Dezember 2008 an der Mission beteiligt und hat insgesamt 19 Geschwader in die Region geschickt.


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