Im Fall eines ungeordneten Brexit EU könnte britische Clearing-Geschäfte länger erlauben

Die EU sieht offenbar die Finanzstabilität Großbritanniens gefährdet, sollte es zu einem ungeordneten Brexit kommen. Deshalb will sie einem Dokument zufolge Clearing-Geschäfte länger erlauben.

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Nach Brexit: EU könnte Clearing-Geschäfte länger erlauben Quelle: Reuters

London Die Europäische Union könnte Großbritannien bei einem ungeordneten Brexit noch für einige Zeit die Fortsetzung von Clearing-Geschäften mit EU-Kunden erlauben. In einem EU-Dokument, das Reuters am Mittwoch einsehen konnte, heißt es, es gebe mögliche Risiken für die Finanz-Stabilität, wenn britische Firmen von solchen Geschäften bei einem chaotischen Brexit ausgeschlossen würden. Daher werde überlegt, dies vorübergehend weiter zu erlauben.

In dem milliardenschweren Clearing-Geschäft ist die LCH, eine Tochter der Londoner Börse LSE, Platzhirsch in Europa. Kunden aus der EU wäre es nach bisherigem Stand aber nicht erlaubt, ihre Clearing-Geschäfte mit der LCH oder anderen britischen Anbietern bei einem ungeordneten Brexit fortzusetzen.

Das Clearing ist die Abrechnung und Abwicklung von Wertpapiergeschäften. Clearinghäuser stehen zwischen Verkäufer und Käufer und sind so einem hohen Risiko ausgesetzt, falls eine Partei in diesem milliardenschweren Markt ausfällt. Sie gelten deshalb als Risiko für das Finanzsystem und werden seit der Finanzkrise genau überwacht.

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