




Das Kernkraftwerk Sendai habe damit als erste der Anlagen eine wichtige Hürde zur Wiederinbetriebnahme genommen, teilte die Atomregulierungsbehörde am Mittwoch mit. So hätten Ermittler nach Durchsicht eines Gutachtens festgestellt, dass an der Anlage schwere Störfälle wie der Super-GAU in Fukushima Dai-ichi im März 2011 vermieden werden könnten. Nach einer weiteren 30-tägigen Prüfperiode will die Atombehörde entscheiden, ob sie grünes Licht für eine Wiedereröffnung der zwei Reaktoren am Sendai-Komplex gibt. Ministerpräsident Shinzo Abe will zumindest einige der derzeit abgeschalteten 48 Reaktoren wieder ans Netz bringen.
„Ich sehe das als einen Schritt vorwärts“, sagte Abe am Mittwoch vor Reportern. Wenn es eine abschließende Entscheidung zu Sendai gebe, werde man sich auch um die Wiederinbetriebnahme weiterer Reaktoren bemühen. Dabei werde man sich auch um das Verständnis der örtlichen Behörden und der Bürger bemühen.
Der Vorsitzende der Atomaufsichtsbehörde, Shunichi Tanaka erklärte, man habe aus der Fukushima-Katastrophe Lehren gezogen. Dabei gehe es unter anderem um die Errichtung von Schutzschichten, mit denen schwere Unfälle vermieden werden könnten, sagte er bei der wöchentlichen Sitzung der Behörde, die mehrfach von lautstarken Protesten von Atomkraftgegnern vor dem Gebäude gestört wurden.
Am 11. März 2011 hatte ein Beben der Stärke 9,0 vor der Küste von Tohoku einen verheerenden Tsunami ausgelöst, der wiederum zu Kernschmelzen in Fukushima führte. In der Atomanlage wurden vier der sechs Reaktoren zerstört, die Umgebung wurde verstrahlt. Als Konsequenz aus dem Desaster wurden die 48 Reaktoren im Land vom Netz genommen und im vergangenen Juli stringente Sicherheitstests eingeführt. Ministerpräsident Abe will einige der Kernkraftwerke wieder in Betrieb nehmen lassen und begründet dies vor allem mit den Interessen der Wirtschaft, die unter der andauernden Abschaltung leide.