INF-Vertrag Kreml weist US-Ultimatum zu Abrüstungsvertrag zurück

Im Streit um den INF-Abrüstungsvertrag wehrt sich Russland gegen Vorgaben aus Washington. Die Nato zeigt sich nicht mehr verhandlungsbereit.

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Die USA fordern Russland auf, seine neuen Marschflugkörper zu vernichten. Quelle: dpa

Moskau Russland hat erneut bestritten, den wichtigsten Vertrag zum Verzicht auf atomare Mittelstreckenwaffen gebrochen zu haben. „Unsere Position ist bekannt und absolut transparent“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau zu den Gesprächen am Freitag von Vertreten der 29 Nato-Staaten und Russlands in Brüssel. „Wir hoffen darauf, dass man uns hört und erhört.“

Zugleich wies Peskow das von den USA gesetzte Ultimatum zurück und wehrte sich gegen „unbegründete Anschuldigungen“. „Solche Modalitäten passen nicht zu uns“, erklärte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Vor der Tagung des Nato-Russland-Rates hatte das westliche Militärbündnis noch einmal klargestellt, dass es im Streit über den INF-Vertrag keinen Verhandlungsspielraum mehr gebe. Die USA hatten Russland zuletzt ein Ultimatum von 60 Tagen gestellt. Demnach werden sie sich vom 2. Februar an nicht mehr an den Vertrag gebunden fühlen, wenn Russland nicht bis dahin die Zerstörung seiner neuen Marschflugkörper vom Typ 9M729 (Nato-Code: SSC-8) zusagt.

Sie können nach Angaben aus den USA mindestens 2600 Kilometer weit fliegen und wären damit in der Lage, nahezu alle Hauptstädte in Europa zu treffen. Moskau weist das zurück und spricht von einer Reichweite von 480 Kilometern. Der Kreml warf den USA erneut fehlende Gesprächsbereitschaft über die Zukunft des INF-Vertrags vor.

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