Internationale Verbraucherpreise US-Inflation steigt so schnell wie zuletzt 1982 – Anstieg auf 7,5 Prozent

Einkaufen in Amerika: Waren und Dienstleistungen kosteten im Januar 7,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Quelle: AP

Die US-Verbraucherpreise sind im Januar so rasant gestiegen wie seit 40 Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten 7,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Die neuen Daten treiben den Dollar und drücken die Aktien.

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Die Verbraucherpreise in den USA sind zu Jahresbeginn so rasant gestiegen wie seit 40 Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Januar 7,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Februar 1982. Von Reuters befragte Experten hatten mit 7,3 Prozent gerechnet nach 7,0 Prozent im Dezember. Aus der Corona-Krise resultierende Materialengpässe und rasant steigende Energiekosten treiben die Inflation in immer luftigere Höhen.
Die überraschend hohe US-Inflation schürt bei Anlegern die Furcht vor drastischeren Zinserhöhungen der Notenbank Fed. Dies verhalf dem Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, am Donnerstag zu einem Kursplus von bis zu 0,4 Prozent auf 95,92 Punkte. Dax und EuroStoxx50 drehten dagegen ins Minus und verloren 0,2 beziehungsweise 0,4 Prozent. Staatsanleihen flogen ebenfalls aus den Depots. Dadurch stieg die Rendite der zehnjährigen US-Bonds auf bis zu 1,986 Prozent, den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren.

Mit diesen Zahlen steige die Möglichkeit aggressiverer Zinserhöhungen, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Er rechne bis Juli mit einer Anhebung um insgesamt einen ganzen Prozentpunkt. Investoren taxieren die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt im März inzwischen auf etwa 50 Prozent. Vor den Zahlen hatte die Quote bei etwa 30 Prozent gelegen. Angesichts des starken Preisauftriebs und des zugleich brummenden Arbeitsmarkts steuert die US-Notenbank auf eine Zinswende zu. An den Finanzmärkten wird für März mit einem ersten Schritt nach oben gerechnet, dem eine Reihe weiterer Anhebungen folgen könnte.

Mehr zum Thema: Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm erwartet im laufenden Quartal ein Minuswachstum in Deutschland – und glaubt nicht, dass die hohe Inflation schnell wieder verschwindet.

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