Berlin Die deutsche Regierung ist vom Irak bislang nicht über ein Todesurteil gegen eine deutsche Staatsbürgerin informiert worden, die Mitglied der radikalen IS-Miliz gewesen sein soll. „Wir kennen die Berichte über ein Todesurteil gegen eine deutsche Staatsangehörige im Irak. Wir selbst haben von der irakischen Seite noch keine offizielle Bestätigung über ein solches etwaiges Urteil erhalten“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag. Die deutsche Botschaft stehe aber in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden. „Wir haben konsularische Betreuung dort angeboten“, ergänze die Sprecherin.
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes gibt es in dem Land noch eine Reihe weiterer Verfahren gegen Deutsche. Die Rede ist von insgesamt vier Personen, die von der deutschen Botschaft im Bagdad derzeit konsularisch betreut würden. Zu den laufenden Verfahren das Amt aber aus Datenschutzgründen nichts sagen.
Ein Gerichtssprecher hatte das Todesurteil gegen die Frau wegen Mitgliedschaft in der radikal-islamischen IS-Miliz bestätigt. Die Frau soll demnach durch den Strang hingerichtet werden. Sie soll marokkanischer Abstammung sein und im vergangenen Jahr von irakischen Truppen bei der Schlacht um Mossul gefangengenommen worden sein. Die Deutsche wäre die erste Ausländerin, die im Irak wegen IS-Mitgliedschaft zum Tode verurteilt wurde. Sie hat angeblich gestanden, mit ihren beiden Töchtern aus Deutschland nach Syrien gereist zu sein und sich dann dem IS im benachbarten Irak angeschlossen zu haben. Deutschland lehnt die Todesstrafe grundsätzlich ab.
