
Ein Angriff von bewaffneten Unbekannten auf regierungskritische Demonstranten in Bagdad hat 25 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 130 seien verletzt worden, sagten am Samstag Mitarbeiter von Sicherheits- und medizinischen Diensten. Der Angriff begann am Freitag, Schüsse fielen den Angaben nach bis in die frühen Samstagmorgenstunden. Zunächst eröffneten die Angreifer das Feuer auf dem Chilani-Platz und der Sinak-Brücke, dem Zentrum der Protestbewegung. Zudem wurde ein Parkplatz niedergebrannt, den Demonstranten in ein Sitzstreik-Lager umgewandelt haben.
Die Demonstranten sehen Anhänger von irakischen Milizen verantwortlich, die vom Iran gefördert werden und bereits vorher Angriffe auf Protestierende in Bagdad und im Süden des Landes verübt haben sollen. Am Donnerstag war es außerdem zu einer Reihe mysteriöser Messerangriffe auf die Demonstranten gekommen, nachdem Unterstützer der Milizen ihre eigene Demonstration abhalten wollten, sich dann aber zurückzogen.
Die USA haben Sanktionen gegen die vom Iran unterstützte Miliz Asaib al-Hak verhängt, die beschuldigt wird, mit Scharfschützen Protestierende getötet zu haben.
Am Samstag wurde außerdem ein Drohnenangriff auf das Haus des einflussreichen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr bekannt. Das Gebäude in Nadschaf sei attackiert worden, teilte Al-Sadrs Partei Sairun mit. Der Chef des Sairun-Politkomitees, Nassar al-Rubaie, forderte zudem eine Sondersitzung des Parlaments, um über die Gewalt auf dem Chilani-Platz zu beraten. Al-Sadr hat die regierungskritischen Proteste unterstützt. Die von ihm kontrollierte Miliz Saraja Salam war am Freitag in die Auseinandersetzungen eingebunden.