Iran Der kritische Journalist Ruhollah Sam wurde im Iran hingerichtet

Sam hatte 2017 mit seiner Arbeit Menschen motiviert, gegen wirtschaftliche Missstände auf die Straße zu gehen. Am Samstagmorgen ist er hingerichtet worden.

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Der Journalist und Blogger Ruhollah Sam spricht während seines Prozesses im Juni vor dem Revolutionsgericht. Ruhollah Sam ist hingerichtet worden. Quelle: dpa

Im Iran ist der regierungskritische, einst im Exil lebende Journalist Ruhollah Sam hingerichtet worden. Der 47-Jährige wurde am Samstagmorgen erhängt, wie das staatliche Fernsehen und die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichteten.

Er war vor wenigen Monaten unter mysteriösen Umständen ins Land zurückgekehrt. Im Juni hatte ein Gericht Sam wegen „Korruption auf Erden“ zum Tode verurteilt. Diesen Begriff nutzen die iranischen Behörden häufig, wenn es um Spionage oder mutmaßliche Versuche geht, die Regierung zu stürzen.

2017 hatte Sams online veröffentlichte Arbeit Menschen motiviert, aus Protest gegen wirtschaftliche Missstände auf die Straße zu gehen. Auf seiner Webseite und in Beiträgen über die Messaging-App Telegram hatte er die Termine für Proteste ebenso veröffentlicht wie Informationen, die Regierungsbeamte bloßstellten und die theokratische Verfassung herausforderten.

Sam flüchtete später ins Ausland und sagte, es habe falsche Spionagevorwürfe gegen ihn gegeben. Er stritt die Anschuldigung der iranischen Regierung ab, über den Telegramkanal zu Gewalt angestachelt zu haben.

Wie er in den Iran zurückkehrte, ist nach wie vor ungeklärt. Obwohl er seinen Wohnsitz in Paris hatte, landete Sam zurück in der Islamischen Republik, festgenommen von Geheimdienstlern. Er ist einer von mehreren Oppositionellen im Exil, die in den vergangenen zwölf Monaten in den Iran zurückkehrten.

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