Iran Fünf Jahre Haft für Atom-Unterhändler

Ein Atom-Unterhändler ist im Iran zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Er wurde wegen angeblicher Spionage bei Atomgesprächen mit dem Westen verurteilt. Die Verurteilung könnte aber noch ganz andere Gründe haben.

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Bei den Gesprächen über das Atomabkommen soll ein Teilnehmer für den Westen spioniert haben. Quelle: dpa

Teheran Ein iranischer Unterhändler bei den Atomgesprächen mit dem Westen ist wegen angeblicher Spionage zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim vom Mittwoch hat ein Berufungsgericht das Urteil vom vergangenen Jahr bestätigt. Tasnim gab den Namen des Unterhändlers nicht an, aber es scheint sich um Abdol Rassul Dori Isfahani zu handeln.

Dori Isfahani war 2015 in der Endphase der Atomverhandlungen als Wirtschaftsexperte Mitglied der iranischen Delegation. Nach Angaben von Medien, die Hardlinern nahestehen, soll er bei den Verhandlungen für den Westen spioniert und geheime Wirtschaftsinformationen weitergeleitet haben. Er war im August letzten Jahres kurzzeitig festgenommen, dann aber gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt worden.

Sowohl das Außenministerium als auch der Geheimdienst hatten damals die Vorwürfe gegen ihn als absurd zurückgewiesen. Beobachter vermuten, dass hinter den Vorwürfen Dori Isfahanis kanadischer Pass steckt. Offiziellen im Iran ist es nicht erlaubt, einen ausländischen Pass zu besitzen.

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