Iran Regierung verteidigt Massenhinrichtungen

Der Iran hat nach eigener Aussage 20 Mitglieder einer Terrororganisation gehängt. Gegen die Kritik der Uno verwehrt sich das Land: Die Hingerichteten hätten zuvor dutzende Menschen getötet.

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Iranischer Präsident Hassan Rouhani Quelle: AP

Der Iran hat die Massenhinrichtung von 20 Männern an einem Tag gegen internationale Kritik verteidigt. „Wir tun alles, um unsere Menschen vor Terroristen zu schützen“, sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi am Samstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

Die sunnitischen Dschihadisten hätten unschuldige Bürger ermordet und für Terror und Unruhe gesorgt. Der Westen solle sich nicht in innere Angelegenheiten des Irans einmischen.

Der Iran hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass 20 Mitglieder einer terroristischen und kriminellen Gruppe in der westiranischen Provinz Kurdistan gehängt worden seien. Alle gehörten den Angaben zufolge zur Bevölkerungsminderheit der Sunniten.

Sie hätten Dutzende Menschen getötet, unter ihnen auch Frauen und Kinder, teilte die Justiz mit. Außerdem sei die Gruppe für bewaffneten Angriffe auf Polizeistationen und den Tod mehrerer Polizisten verantwortlich.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, hatte die Hinrichtung verurteilt. Bei vielen der Hingerichteten gebe es ernsthafte Bedenken, dass die Verfahren fair abgelaufen und Rechte von Angeklagten eingehalten worden seien.

Die Europäische Union hatte die Massenhinrichtung als grausame und unmenschliche Bestrafung bezeichnet. Die EU sei gegen die Todesstrafe unter allen Umständen. Mit Sorge betrachte sie auch die hohe Zahl von Hinrichtungen im Iran.

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