Iran Ruhani: Treffen mit Trump erst nach Aufhebung der Sanktionen

Donald Trump wäre bereit zu einem Gespräch mit dem iranischen Präsidenten. Doch der stellt Bedingungen. Es wäre das erste Treffen seit mehr als 40 Jahren.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Im Konflikt zwischen den USA und dem Iran gibt es zumindest Annäherungsversuche. Quelle: dpa

Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat die vom G7-Gipfel ausgehenden Hoffnungen auf ein baldiges Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump gedämpft. Er stehe grundsätzlich bereit, doch vor einem Treffen solle Trump die Sanktionen gegen den Iran aufheben. „Falls dies passiert, könnte man über weitere positive Entwicklungen reden“, sagte Ruhani am Dienstag. „Lediglich ein paar Bilder mit Hassan Ruhani zu machen, das geht nicht.“

Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte in Absprache mit Trump den iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif nach Biarritz eingeladen und damit den iranisch-amerikanischen Konflikt prominent auf die Tagesordnung des G7-Gipfels gesetzt. Trump sprach danach am Montag von einer „sehr guten Chance“ für ein Treffen mit Ruhani, der Ende September zur UN-Vollversammlung nach New York reisen will.

Macron sagte in Biarritz, die Beratungen hätten neue Bewegung in die gefährliche Irankrise gebracht, auch im Hinblick auf ein Treffen zwischen Trump und Irans Präsident in den kommenden Wochen. „Ich denke, das die Begegnung stattfinden kann“, sagte Macron.

Das bislang letzte bilaterale Treffen zwischen Spitzenvertretern der USA und des Irans hatte 1977 stattgefunden. Damals traf US-Präsident Jimmy Carter in Teheran Schah Mohammed Reza Pahlavi. Danach herrschte, abgesehen von einem Telefonkontakt zwischen Barack Obama und Ruhani im Jahr 2013, auf höchster Ebene Funkstille.

Trump hatte die USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen, das dem Iran ein ziviles, aber kein militärisches Atomprogramm zugesteht. Er versucht mit Sanktionen, die iranische Energie- und Finanzwirtschaft zum Erliegen zu bringen, um Teheran zu weitergehender Abrüstung und zu Zurückhaltung in Bezug auf arabische Staaten zu zwingen.

Trump sagte, ein neues, langfristigeres Abkommen mit dem Iran müsse auch ballistische Raketen betreffen. Er bietet Teheran im Gegenzug ein Ende der Strafmaßnahmen und damit die Chance auf wirtschaftliche Entwicklung an.

Der iranische Außenminister Dschawad Sarif hatte den Europäern bereits am Montag eine klare Bedingung für die Einhaltung des Atomabkommens gestellt. „Wir wollen nur in der Lage sein, Öl zu verkaufen und unser Geld zu bekommen“, sagte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif der „Süddeutschen Zeitung“.

Mehr: Der iranische Außenminister war der Überraschungsgast beim G7-Gipfel. Lesen Sie hier mehr.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%