Irankonflikt „Eine neue Ölkrise ist unwahrscheinlich“

Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr, sieht die weltweite Ölversorgung nicht in Gefahr. Quelle: dpa

Gabriel Felbermayr, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, warnt trotz der Eskalation im nahen Osten vor einer Hysterie auf dem Ölmarkt. Durch die diversifizierte Ölversorgung sei diese nicht gefährdet.

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Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr, hat mit Blick auf den Ölmarkt vor „Hysterie“ gewarnt. „Trotz der Eskalation im Nahen Osten ist eine neue Ölkrise unwahrscheinlich. Die Welt ist bei der Ölversorgung so diversifiziert wie nie zuvor. Selbst Angriffe Irans auf Ölanlagen in Saudi-Arabien würden die globale Ölversorgung nicht dauerhaft gefährden“, sagte der Ökonom der WirtschaftsWoche. Die USA seien mittlerweile autark und Nettoexporteur, große Produzenten wie Russland könnten ihre Kapazitäten jederzeit ausweiten.

Auch steigende Ölpreise könne die Weltkonjunktur verkraften. „Der Iran-Konflikt wird die Weltwirtschaft insgesamt nicht in die Rezession treiben, allenfalls einzelne Entwicklungs- und Schwellenländer, die viel Öl importieren“, so Felbermayr. Der Ökonom verwies darauf, dass die Öl-Abhängigkeit gerade der deutschen Wirtschaft seit den Siebzigerjahren stark gesunken sei. In den vergangenen 40 Jahren habe sich die Effizienz des Öleinsatzes verdreifacht: „1979 wurde mit einem Kilo Öl eine Wertschöpfung von zehn Euro erreicht, 2019 waren es 30 Euro“.
Die Energiewende werde „in Deutschland die ökonomische Abkopplung vom Ölpreis weiter vorantreiben“, so Felbermayr in der WirtschaftsWoche.

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