Italien „Lichtjahre von AfD entfernt“ – Fünf Sterne-Bewegung gibt sich gemäßigt

Italien ist im Wahlkampf: Im März wird das Parlament neu gewählt. Die eurokritische Fünf-Sterne-Bewegung arbeitet an ihrem Imagewandel.

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„Deutschland ist ein wichtiger Partner für Italien“, betont der Spitzenkandidat der eurokritischen Fünf-Sterne-Bewegung. Quelle: AP

Rom Der Spitzenkandidat der populistischen und eurokritischen Fünf-Sterne-Bewegung in Italien sieht in seiner Partei keine Gefahr für Europa. „Die ausländerfeindlichen extremistischen Parteien, die in den letzten Jahren emporgeschossen sind, sind eine Bedrohung für die EU, wir sind eine Chance“, sagte Luigi Di Maio der Deutschen Presse-Agentur in einem schriftlichen Interview.

Mit Parteien wie der Alternative für Deutschland (AfD), mit denen die Sterne im Europaparlament in einer Fraktion sitzen, hätte seine Bewegung nichts gemein. „Ich kann Ihnen sicher sagen, dass wir Lichtjahre von der AfD entfernt sind.“

Die Fünf-Sterne-Bewegung von Gründer Beppe Grillo versteht sich als Anti-Establishment-Kraft und ist derzeit in Umfragen die stärkste Einzelpartei für die Parlamentswahl am 4. März. Allerdings kommt sie demnach nicht auf eine regierungsfähige Mehrheit und wäre auf eine Koalition angewiesen. Koalitionen schließt die Partei allerdings traditionell aus. Aber Di Maio hatte dazu im Wahlkampf widersprüchliche Angaben gemacht. „Wir werden die passenden Entscheidungen am Tag nach der Wahl treffen“, sagte er der dpa.

Unter dem 31 Jahre alten Di Maio versucht die Partei gemäßigter aufzutreten und hat auch von einem Referendum über den Verbleib im Euro Abstand genommen. „Europa braucht heute mehr denn je neue Energie, neue Perspektiven und Leute, die (...) einer Generation eine Stimme geben können, die am dramatischen Mangel an Jobs leiden.“

Priorität sei, die europäischen Verträge zu überprüfen, „die unsere Wirtschaft bremsen“ - wie etwa der Europäische Fiskalpakt. Mit der deutschen Regierung würde man eine „loyale“ Beziehung führen, betonte der 31-Jährige. „Deutschland ist ein wichtiger Partner für Italien.“

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