IWF Milliardenhilfe für die Ukraine

Russland ist dagegen, dass die Ukraine Hilfsgelder des IWF bekommt, das Land solle erst einmal seine Schulden begleichen. Doch IWF-Chefin Lagarde schaut bei den Vergabekriterien auf andere Gesichtspunkte.

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Die Spannungen mit Russland belasten die Ukraine nicht nur wirtschaftlich: Demonstration für die Rückführung verschwundener Soldaten, die möglicherweise von russischen Separatisten gefangengenommen wurden. Quelle: Reuters

Washington Gegen den Widerstand Russlands hat der Internationale Währungsfonds (IWF) am Mittwoch weitere Milliarden-Hilfen für die Ukraine freigegeben. Das Krisenland bekommt eine Milliarde Dollar aus einem Programm, das insgesamt 17,5 Milliarden umfasst, wie der Fonds am Mittwoch (Ortszeit) in Washington mitteilte.

Russland hatte sich gegen die Auszahlung ausgesprochen, weil die Ukraine aus Sicht Moskaus zunächst ihre Schulden beim Nachbarland begleichen solle. Dort steht die Ukraine mit mindestens drei Milliarden Dollar in der Kreide. In zwei vorigen Tranchen hatte der IWF bereits rund 5,4 Milliarden Dollar ausgezahlt.

IWF-Chefin Christine Lagarde lobte die Ukraine für ihre Anstrengungen bezüglich Wachstum und Währungsstabilität, betonte aber, das Land habe noch schwierige Aufgaben vor sich. Lagarde nannte besonders den Kampf gegen Korruption und die Verbesserung der öffentlichen Verwaltung.

„Die Behörden müssen Veränderungen in der Steuerpolitik vermeiden, die zu einem höheren Defizit führen, sagte sie. Zuletzt hatten die wieder aufgeflammten Kämpfe mit Separatisten die Landeswährung erneut unter Druck gesetzt.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko erklärte, die neuen Gelder würden den Kurs der Landeswährung Hrywnja stabilisieren und der heimischen Wirtschaft helfen. Zugleich warf er Russland vor, es habe versucht, die Bewilligung des Kredits zu hintertreiben.

In der Ostukraine kämpfen prorussische Separatisten gegen Truppen der Regierung. Russland weist den Vorwurf zurück, die Separatisten zu unterstützen.

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