Jacob Zuma Südafrikas Präsident droht erneut Ärger

Dem 75-jährigen werden Korruption und Geldwäsche im Rahmen eines Waffengeschäfts in 783 Fällen vorgeworfen. Das höchste Berufungsgericht des Landes macht jetzt den Weg für ein Verfahren gegen das Staatsoberhaupt frei.

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Der Präsident von Südafrika blickt einem Verfahren wegen Korruption und Geldwäsche entgegen. Quelle: Reuters

Johannesburg Dem von Korruptionsvorwürfen bedrängten südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma droht erneut Ärger mit der Justiz. Das höchste Berufungsgericht des Landes bestätigte am Freitag ein Gerichtsurteil vom vergangenen Jahr, das die Einstellung eines Korruptionsverfahrens gegen Zuma 2009 zurückwies, wie die African News Agency (ANA) berichtete. Nun ist es möglich, dass das alte Verfahren um 783 Korruptionsvorwürfe wieder aufgenommen wird. Die Entscheidung des Berufungsgerichts sei enttäuschend, allerdings sei sie erwartet worden, teilte das Büro von Zuma mit.

Die mehr als 700 Vorwürfe der Korruption und Geldwäsche hängen mit einem milliardenschweren Waffengeschäft von 1999 zusammen. 2009 stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen Zuma ein, was ihm den Weg zur Präsidentschaft ebnete.

Im vergangenen Jahr wies ein Gericht diese Entscheidung der Staatsanwaltschaft allerdings zurück. Dagegen ging der Präsident beim obersten Berufungsgericht vor.

Seit Jahren werden dem 75-Jährigen Korruption, Vetternwirtschaft und Machtmissbrauch vorgeworfen. Jüngst ging es dabei vor allem um seine Beziehungen zu der einflussreichen indischstämmigen Industriellenfamilie Gupta. In jüngster Zeit gingen immer wieder Südafrikaner auf die Straße und forderten Zumas Rücktritt, dessen zweite Amtszeit 2019 endet. Südafrikas Wirtschaft stagniert derzeit, die Arbeitslosenquote liegt bei knapp 28 Prozent.

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