Japan Tokio veröffentlich Zahlen zum Tod durch Überarbeitung

Japan erfasst erstmals Daten zum „Karoshi“ – den Tod durch Überarbeitung. 93 Fälle von Selbstmord oder versuchtem Suizid nennt die Regierung. Tausende weitere stehen in Verbindung mit Überforderung im Arbeitsplatz.

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Die Regierung des Inselstaates erfasst erstmals Daten zum Tod durch Überarbeitung. Quelle: dpa

Tokio Japan ist das einzige Land, in dem es für Tod durch Überarbeitung ein eigenes Wort gibt: „Karoshi“. Meist sterben die Opfer in Folge chronischer Erschöpfung an Hirn- oder Herzschlag. Das Problem ist zwar nicht neu, doch die Regierung hat jetzt erstmals ein Weißbuch mit Daten zu Überstunden zusammengestellt, wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag berichtete. Demnach gaben 23 Prozent der befragten Unternehmen an, dass manche ihrer Mitarbeiter auf mehr als 80 Überstunden im Monat kommen.

Im vergangenen Steuerjahr, das am 31. März endete, erkannte das Arbeitsministerium demnach offiziell 93 Fälle von Selbstmord oder versuchtem Suizid in Folge von Überarbeitung an. Nach Daten der Polizei und Regierung wurden jedoch im vergangenen Jahr 2159 Selbstmorde registriert, bei denen unter anderem Probleme am Arbeitsplatz eine Rolle gespielt haben sollen. Das zeige, dass die vom Arbeitsministerium anerkannten Fälle wohl lediglich die Spitze des Eisbergs sind, hieß es.

Die Daten basieren auf Antworten von 1743 der 10.000 zwischen Dezember 2015 und Januar 2016 befragten Unternehmen. Zudem wurden die Angaben von rund 20.000 Mitarbeitern ausgewertet.

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