
Japans Wirtschaft ist im Schlussquartal 2014 gewachsen, allerdings schwächer als erwartet. Wie die Regierung am Montag auf vorläufiger Basis mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der drittgrößten Volkswirtschaft zwischen Oktober und Dezember um eine hochgerechnete Jahresrate von 2,2 Prozent. Ökonomen hatten im Durchschnitt der Erwartungen mit einem Wachstum von etwa 3,6 Prozent gerechnet. Dies zeigt nach Ansicht von Analysten wie schwierig es für die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe weiterhin ist, Japan aus 20 Jahren Stagnation zu herauszuholen.
Es ist das erste Mal seit drei Quartalen, dass die Wirtschaft des Landes wieder zugelegt hat. In Folge einer Anhebung der Mehrwertsteuer zum 1. April 2014 war Japan in den beiden folgenden Quartalen in eine Rezession abgerutscht. Zwar schwächte sich der Yen in Folge einer drastischen Lockerung der Geldpolitik rasant ab, was Exportunternehmen wie Toyota zu höheren Gewinnen verhalf. Zugleich erhöhte die abgeschwächte Währung aber die Importkosten und dämpfte die Stimmung der Verbraucher.
Manche Ökonomen sind skeptisch, ob die Binnennachfrage in den nächsten Monaten deutlich zulegen wird. Der private Konsum, der in Japan zu rund 60 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes beiträgt, legte im vierten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent zu. Die Unternehmensinvestitionen erhöhten sich um 0,1 Prozent, hieß es. Insgesamt wuchs die Wirtschaft des Landes im Vergleich zum Vorquartal um 0,6 Prozent.