Jörg Asmussen Neuer Job für den früheren EZB-Direktor

Ex-Staatssekretär und Ex-EZB-Direktor Jörg Asmussen hat einen neuen Job: Er soll einem Medienbericht zufolge für das Jacques Delors Institut an einem Bericht zur Reform der Europäischen Währungsunion mitarbeiten.

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Der frühere EZB-Direktor hat eine neue Aufgabe. Quelle: dpa

Berlin/Frankfurt/Düsseldorf Jörg Asmussen, Ex-Arbeits-Staatssekretär und früherer Direktor der Europäischen Zentralbank (EZB), soll einem Vorabbericht der Zeitschrift „Spiegel“ zufolge künftig für das Berliner Jacques Delors Institut an einem Bericht zur Reform der Europäischen Währungsunion mitarbeiten, der bis zum Herbst vorgelegt werden soll. In dem zuständigen Gremium sollen auch der frühere italienische Ministerpräsident Enrico Letta, der frühere französische Handelskommissar Pascal Lamy und der Berliner Ökonom Henrik Enderlein vertreten sein. Es gehe um „praktikable Vorschläge für eine vertiefte finanzpolitische Zusammenarbeit in der Eurozone“, so Asmussen.

Eigentlich wollte Asmussen nach seinem Ausscheiden aus dem Arbeitsministerium auf einen Vorstandsposten bei der staatlichen KfW-Bank wechseln. Doch der Wechsel platzte. Asmussen hatte sich nicht mit KfW-Chef Ulrich Schröder über eine Aufteilung seines Arbeitsplatzes zwischen Frankfurt und Berlin einigen können.

Der 49-Jährige sollte zunächst als Generalbevollmächtigter bei der KfW einsteigen und nach einer Übergangszeit in den Vorstand aufrücken. Dort sollte er dann das internationale Geschäft übernehmen. Asmussen wollte aus familiären Gründen aber auch in der Berliner Filiale der KfW arbeiten. Schröder habe dagegen auf einer vollen Präsenz am Hauptsitz Frankfurt bestanden, hieß es.

Asmussen soll zu viele Sonderwünsche geäußert haben. Er hatte sich schlicht verzockt. An anderer Stelle hieß es, er habe nur einen Tag pro Woche von Berlin aus arbeiten wollen. Asmussen war vor mehr als zwei Jahren ins Arbeitsministerium nach Berlin gewechselt. Er war zuvor 2011 vom Finanzministerium ins Direktorium der EZB nach Frankfurt gegangen. Für seinen Wechsel nach Berlin 2013 hatte er familiäre Gründe angegeben.

In der heißen Phase der Bankenrettung während der Finanzkrise 2008/2009 arbeitete Asmussen als Finanz-Staatssekretär eng mit seinem Duzfreund Jens Weidmann zusammen, dem damaligen Berater von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Weidmann ist inzwischen Bundesbank-Präsident. Der SPD-Mann Asmussen hatte auch noch als Staatssekretär für Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gearbeitet, bevor er zur EZB wechselte.

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