Joshua Wong und Andy Chan Polizei nimmt bekannte Demokratieaktivisten in Hongkong fest

Joshua Wong und Andy Chan wurden kurz nach dem Verbot einer neuen Massendemonstration festgenommen. Chan wird unter anderem ein tätlicher Angriff auf einen Polizisten vorgeworfen.

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Joshua Wong wird vorgeworfen, andere zur Teilnahme an einer illegalen Versammlung in der chinesischen Sonderverwaltungszone am 21. Juni animiert und selbst daran teilgenommen zu haben. Quelle: dpa

Kurz nach dem Verbot einer neuen Massendemonstration in Hongkong sind zwei der bekanntesten Aktivisten der Protestbewegung in der chinesischen Sonderverwaltungszone festgenommen worden. Joshua Wong sei am Freitagmorgen (Ortszeit) auf dem Weg zu einer U-Bahn-Station festgenommen und auf eine Polizeiwache gebracht worden, teilte seine regierungskritische Partei Demosisto mit. Bereits am Donnerstagabend war einem Medienbericht zufolge der Anführer der verbotenen Unabhängigkeitspartei Hong Kong National Party, Andy Chan, am internationalen Flughafen der Millionenmetropole festgenommen worden, von wo aus er nach Japan fliegen wollte. Laut der Nachrichtenseite „Hong Kong Free Press“ wird ihm Teilnahme an Krawallen und ein tätlicher Angriff auf einen Polizisten vorgeworfen.

Seit dem 9. Juni kommt es in der Finanzmetropole immer wieder zu Protesten, die oft mit Zusammenstößen zwischen einem kleinen Teil der Demonstranten und der Polizei endeten. Die Protestbewegung befürchtet steigenden Einfluss der chinesischen Regierung auf Hongkong. Auch fordern die Demonstranten eine unabhängige Untersuchung der Polizeigewalt bei den Protesten. Erst am Mittwoch waren deshalb wieder Tausende Demonstranten auf die Straße gegangen.

Einen für Samstag geplanten Massenprotest hat Hongkongs Polizei verboten. Ein entsprechender Antrag der Organisatoren des Protest-Bündnisses Civil Human Rights Front wurde laut der Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ abgelehnt. Die Gruppe, die in den vergangenen Wochen mehrfach über eine Million Menschen auf die Straße gebracht hatte, wollte am Samstag ursprünglich eine Kundgebung und einen Marsch zum Verbindungsbüro der chinesischen Regierung abhalten.

Demonstrationsverbote hat es während der Proteste immer wieder gegeben. Viele Protestler gingen dennoch auf die Straße. Berichten zufolge ist es das erste Mal, dass ein Marsch und eine Versammlung gemeinsam untersagt wurden. Die Polizei begründete ihre Entscheidung demnach damit, dass neue Ausschreitungen befürchtet wurden.

Mehr: Die Proteste in Hongkong belasten die Beziehungen zwischen China und dem Westen. Europa sollte der chinesischen Regierung langsam die Stirn bieten.

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