Juncker nennt Europaparlament „lächerlich“ „Mit Merkel hätten wir ein volles Haus gehabt“

In Straßburg wurde über die Ergebnisse der endenden EU-Präsidentschaft Maltas debattiert - doch eine Großzahl der Abgeordneten blieb der Sitzung fern. EU-Kommissionspräsident Juncker hat daran scharfe Kritik geäußert.

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„Ich werde nie wieder an so einer Art von Sitzung teilnehmen“, so der EU-Kommissionspräsident. Quelle: Reuters

Straßburg EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat das Europaparlament beschimpft, weil die meisten Abgeordneten einer Debatte fernblieben. „Das Europaparlament ist lächerlich, sehr lächerlich“, sagte der Luxemburger am Dienstag in Straßburg. Debattiert wurden die Ergebnisse der endenden EU-Präsidentschaft Maltas. Nur wenige Abgeordnete nahmen an der Sitzung mit dem Regierungschef des kleinen Inselstaates, Joseph Muscat, teil.

Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel anstelle von Muscat im Saal gewesen wäre, „dann hätten wir ein volles Haus gehabt“, sagte Juncker. „Ich werde nie wieder an so einer Art von Sitzung teilnehmen.“ Das Parlament müsse auch die Präsidentschaft kleiner Länder respektieren. Den EU-Vorsitz übernimmt alle sechs Monate ein anderer Mitgliedstaat.

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani reagierte empört auf die Vorwürfe. „Ich bitte Sie darum, eine andere Sprache zu verwenden. Wir sind nicht lächerlich.“ Im Übrigen sei es am Parlament, die Kommission zu kontrollieren, und nicht umgekehrt.

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