
Für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat haben die USA seit Beginn ihrer Intervention im August 2014 mehr als 2,7 Milliarden Dollar (rund 2,4 Milliarden Euro) ausgegeben. Die Kosten für den Krieg beliefen sich pro Tag durchschnittlich auf mehr als neun Millionen Dollar, teilte das Pentagon am Donnerstag mit.
Mehr als zwei Drittel der Ausgaben oder 1,8 Milliarden Dollar entfielen auf die Einsätze der Luftwaffe gegen die IS-Dschihadisten im Irak und in Syrien. Den Angaben zufolge schlagen Luftangriffe, Aufklärungsflüge und andere Flüge mit mehr als fünf Millionen Dollar zu Buche.
Aus welchen europäischen Ländern radikale Islamisten kommen
Das "International Centre for Study of Radicalisation and Political Violence" (ICSR) hat in Kooperation mit der Münchener Sicherheitskonferenz für 50 Länder ausgewertet, wie viele Bürger aus den jeweiligen Staaten nach Syrien oder in den Irak gezogen sind, um sich militanten Gruppen anzuschließen. Die Daten für die einzelnen Länder beziehen sich auf die zweite Hälfte des Jahres 2014. Aus Westeuropa – so wird geschätzt – sind mittlerweile 4000 Kämpfer vor Ort. Ende 2013 waren es nicht einmal halb so viele. Geordnet werden die Länder nach der Anzahl der Kämpfer pro eine Million Einwohner.
Circa 80 Kämpfer im Irak und in Syrien stammen aus Italien. Das macht 1,5 Kämpfer pro eine Million Einwohner.
Zwischen 50 und 100 Spanier haben sich militanten Gruppen angeschlossen. Auf eine Million Einwohner kommen damit rund zwei Kämpfer.
Das ICSR schätzt die Zahl der Schweizer Kämpfer auf 40. Damit sind fünf Schweizer pro eine Million Einwohner nach Syrien oder in den Irak gezogen.
Aus Irland stammen rund 30 Kämpfer. Das entspricht sieben pro eine Million Iren, die sich militanten Gruppen angeschlossen haben.
Aus Deutschland kommen 500 bis 600 Menschen, die in Syrien und im Irak kämpfen. Damit gehört das Land zu der Gruppe europäischer Länder, aus denen insgesamt die meisten stammen. Pro eine Million Einwohner macht das 7,5.
Die gleiche Zahl an Kämpfern, 500 bis 600, stammt aus Großbritannien. Auf die Zahl der Einwohner heruntergerechnet sind es 9,5 pro eine Million.
60 Menschen, die im Irak oder in Syrien kämpfen, kommen aus Norwegen. Auf eine Million Einwohner heruntergerechnet, sind das zwölf Kämpfer.
Für Finnland schätzt das ICSR die Zahl derer, die nach Syrien oder in den Irak gezogen sind, auf 50 bis 70. Das entspricht 13 Kämpfern pro eine Million Einwohner.
Die Zahl der Niederländer, die in den Krieg gezogen sind, liegt zwischen 200 und 250. Heruntergerechnet auf eine Million Einwohner sind das 14,5 Kämpfer.
Aus Österreich ziehen zwischen 100 und 150 Radikale nach Syrien oder in den Irak. Pro eine Million Einwohner sind das 17.
1200 Kämpfer im Irak und in Syrien stammen aus Frankreich. Damit kommen die meisten Europäer dort aus Frankreich. Weltweit kommen nur aus Jordanien, Marokko, Saudi-Arabien und Tunesien mehr. Auf eine Million Einwohner heruntergerechnet macht das 18.
Zwischen 150 und 180 Schweden kämpfen als Extremisten. Pro eine Million Einwohner sind das 19.
Dänemark gehört zu den Ländern mit einem der größten Probleme, was radikale Islamisten angeht. Zwischen 100 und 150 Dänen sind nach Syrien oder in den Irak gezogen, um zu kämpfen. Das entspricht 27 Kämpfern pro eine Million Einwohner.
Pro eine Million Einwohner in Belgien sind 40 in den Irak oder nach Syrien gezogen. Insgesamt sind es 440.
438 Millionen Dollar wurde für die Marine ausgegeben, etwa für Schiffe und andere Ausrüstung. 274 Millionen Dollar entfielen auf die Armee und deren Ausbilder und Spezialeinheiten vor Ort, 16 Millionen Dollar auf den Sold für die Militärangehörigen. In Munition wurden 646 Millionen Dollar investiert, in Geheimdienst- und Aufklärungseinsätze 21 Millionen Dollar.
Es handelte sich um die erste detaillierte Auflistung der Kosten für den Anti-IS-Kampf. Die Angaben gewährten auch einen seltenen Einblick in die Ausgaben für die oft geheim gehaltenen Sonderoperationen, die sich seit August auf mehr als 200 Millionen Dollar beliefen.
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Die Kosten sind seit dem Start der Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak im vergangenen August gestiegen. Einen Monat später wurden die Einsätze auf Syrien ausgeweitet. Die meisten Luftangriffe der US-geführten Koalition erfolgen jedoch im Irak. Mit der Intervention sollen die irakischen Truppen im Kampf gegen den IS bei der Rückeroberung und Sicherung strategisch wichtiger Städte unterstützt werden.