
Mossul/Erbil Eine Spezialeinheit der irakischen Armee ist nach Militärangaben im Kampf gegen die Islamisten-Miliz IS in Mossul am Ostufer des Tigris auf die zweite Brücke vorgerückt. Sie führe ihren Angriff von Süden aus, während andere Einheiten weiter nördlich versuchten, das Gelände der Universität einzunehmen, teilte die Armee am Freitag mit.
Die Kämpfe finden derzeit vor allem im östlichen Teil Mossuls statt. Die Stadt wird durch den Tigris geteilt. Der Westteil ist noch völlig unter Kontrolle des Islamischen Staats (IS). Insgesamt fünf Brücken verbinden die beiden Stadtteile. Sie sind allerdings weitgehend zerstört. Erst hatten US-Kampfflugzeuge die Brücken bombardiert, um die Bewegungsmöglichkeiten des IS in der Stadt einzuschränken. Nach Informationen des US-Militärs und der irakischen Armee hat der IS die Brücken weiter beschädigt, um jetzt den Vormarsch der irakischen Truppen zu bremsen.
Im Nordosten waren heftige Kämpfe um den Campus der Universität zu beobachten. Ein Stadtbezirk nördlich der Universität sei erobert worden, sagte ein irakischer Offizier. Die Soldaten hätten das Hochschulgelände am Freitagmorgen betreten und Teile der Anlage gesichert, teilten zwei Offiziere mit, die anonym bleiben wollten. Offenbar versuchen die irakischen Streitkräfte, in einer Zangenoperation von Norden und Süden an den Tigris vorzurücken und die IS-Kämpfer einzuschließen. Wenn die Armee das Ostufer des Flusses unter ihrer Kontrolle hat, wäre der Weg für einen Angriff auf den Westteil der Stadt frei.
Am Donnerstag hatten sich irakische Soldaten nördlich von Mossul mit Soldaten zusammengeschlossen, die vom östlichen Stadtrand vorgerückt waren. Die Terrormiliz Islamischer Staat hält Mossul, die zweitgrößte irakische Stadt, seit Sommer 2014 unter ihrer Kontrolle. Das weitläufige Universitätsgelände wurde einst von IS-Extremisten als Stützpunkt genutzt. Die Extremisten sollen auch die Chemielabors der Hochschule verwendet haben, um chemische Waffen herzustellen.