Kapitalmarktunion EU kommt mit Plänen voran

Das EU-Parlament hat für ein Gesetzespaket gestimmt, das den ehemals 200 Milliarden Euro schweren Markt für Verbriefungen wiederbeleben soll. Damit kommt die EU der Schaffung einer Kapitalmarktunion näher.

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„Mit der Abstimmung ziehen wir die Lehren aus der Krise und stellen sicher, dass sich europäische Verbriefungen am Ende nicht als Luftschlösser entpuppen werden, sondern eine solide Finanzierungsmethode für die Realwirtschaft darstellen“, sagte Markus Ferber (CSU), stellvertretende Ausschussvorsitzende. Quelle: dpa

Brüssel Die Europäische Union hat Fortschritte bei der Schaffung einer gemeinsamen Kapitalmarktunion in zwei wichtigen Punkten erzielt. Im Wirtschafts- und Währungssausschuss des EU-Parlaments stimmten die Abgeordneten am Donnerstag für ein Gesetzespaket, das den ehemals 200 Milliarden Euro schweren Markt für Verbriefungen wiederbeleben soll, der nach der Finanzkrise um drei Viertel geschrumpft ist. „Mit der Abstimmung ziehen wir die Lehren aus der Krise und stellen sicher, dass sich europäische Verbriefungen am Ende nicht als Luftschlösser entpuppen werden, sondern eine solide Finanzierungsmethode für die Realwirtschaft darstellen“, sagte der stellvertretende Ausschussvorsitzende, Markus Ferber (CSU).

Demnach sollen Banken bei der Ausstellung von Verbriefungen besser kontrolliert und die Einbehaltungsquote von fünf auf zehn Prozent erhöht werden.

Zudem einigten sich Unterhändler von EU-Parlament und Mitgliedsländern im sogenannten Trilog-Verfahren darauf, dass Firmen künftig bis zu eine Million Euro am Markt einsammeln können, ohne aufwendige Anlegerprospekte auflegen zu müssen. Die bisherige Grenze liegt bei 100.000 Euro. Beide Vorhaben sollen die Kapitalmarktunion fördern, die ein Kernprojekt der EU-Kommission ist und Firmen mehr Möglichkeiten geben soll, jenseits von Bankkrediten Geld an den Finanzmärkten einzusammeln. Die Kreditvergabe durch Banken hat vor allem infolge der Finanz- und anschließenden Schuldenkrise in Teilen Europas deutlich nachgelassen.

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